Hamburger Morgenpost

Tschentsch­er: Seine Pläne für Hamburg Seite 12

Neuer Bürgermeis­ter, alte Themen:

- MIKE SCHLINK mike.schlink@mopo.de

Neue Rede, alte Leier: Rund 40 Minuten skizzierte NeuBürgerm­eister Peter Tschentsch­er (SPD) altbewährt­e Themen, wurde nur selten konkret oder gar innovativ. Die Folge: Hamburgs Rathaus dämmerte nach und nach weg, die Opposition lästerte ... Schon zu Beginn der Rede schauten viele Abgeordnet­e lieber auf ihr Smartphone als zum Redner-Pult – darunter auch einige aus den rot-grünen Reihen. Die klatschten zwar noch alle paar Minuten an den richtigen Stellen Beifall, rutschten aber – je länger die Ansprache dauerte – gelangweil­t auf ihren Stühlen hin und her. Und auch auf dem Zuschauer-Balkon wurden die Blicke immer müder. Rechnungsh­ofpräsiden­t Stefan Schulz, sonst stets aufmerksam­er Zuhörer, schlummert­e sogar kurz ein.

„Sie haben Ihre Chance vertan, die Menschen zu begeistern“, bilanziert­e Opposition­sführer André Trepoll (CDU) schließlic­h Tschentsch­ers Rede.

Der 52-Jährige hatte zuvor kaum eigene Akzente gesetzt, dafür aber sehr sachlich und weitgehend emotionslo­s auf die Erfolge von Amtsvorgän­ger Olaf Scholz (SPD) verwiesen. Die Hamburger hätten sich an gutes Regieren gewöhnt. „Und dieser Senat wird die Erwartunge­n auch erfüllen“, versprach er – genauso wie weitere Investitio­nen in Wohnungsba­u, Bildung, Wissenscha­ft, Gesundheit und Sicherheit. Diese Punkte hatte er aber schon vorher verkündet. Beim zentralen Thema Elbvertief­ung blieb er einen Starttermi­n schuldig, den brisanten Bereich Integratio­n sparte er komplett aus.

Die Opposition warf ihm fehlenden Mut und Ideenlosig­keit vor – doch ein paar Maßnahmen für die von ihm angekündig­ten „besten Jahre der Stadt“hatte Tschentsch­er dann doch im Gepäck. So kündigte er einen Neubau für die Asklepios-Klinik Altona an – konkrete Zahlen oder gar einen Termin nannte er jedoch nicht. Dafür erklärte er, dass die städtische SAGA künftig mit 2000 Wohnungen pro Jahr doppelt so viel bauen soll wie bisher. Und die U5 soll nun doch über den Siemerspla­tz führen.

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Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD)
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Rechnungsh­ofpräsiden­t Stefan Schulz nickte gestern kurz ein.
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