„Ich habe keine Angst
Heute wird Hamburgs Schauspiel-Legende Hardy Krüger 90!
Er machte Karriere in Hollywood, besaß eine Farm in Afrika und begeisterte Fernsehzuschauer mit seinen „Weltenbummler“-Reportagen. Heute wird Hardy Krüger, der mit seiner Frau Anita in Kalifornien und Hamburg lebt, 90 Jahre alt. Gerade hat der Schauspieler sein 18. Buch „Ein Buch von Tod und Leben“veröffentlicht – Kurzgeschichten, die sein bewegtes
Leben widerspiegeln.
Ich bin gerne Schauspieler mit Leib und Seele geworden. Hardy Krüger
MOPO: Wie kam es zum neuen Werk mit dem Titel „Ein Buch von Tod und Liebe“? Hardy Krüger: Auch dieses Buch spiegelt, obwohl es literarische Erzählungen sind, direkt mein Leben. Ich bin mit 16 Jahren an die Front gekommen und habe eine Frau kennengelernt, im Schwarzwald, die hatte das ungeheure Anliegen, mir zu sagen, du darfst dich im Krieg nicht zum Helden machen lassen. Diese Frau hat mir imponiert. Ihretwegen habe ich die erste Geschichte des Buchs schon ganz früh geschrieben. In der zweiten geht es um den Tod einer jungen Geliebten im Bombenhagel. In einer anderen beschreibe ich einen Flug zum Kilimandscharo. Alle Erzählungen waren bereits gedruckt worden. Ich habe sie neu ausgewählt, weil ich jüngeren Menschen zeigen möchte, dass das Leben eigentlich wunderschön ist – dass wir aber mit politischer Wachsamkeit dafür sorgen müssen, dass es das bleibt.
Wie denken Sie über das Titelthema, den Tod?
Ich bin mit dem Tod aufgewachsen. Heute denke ich über den Tod erst gar nicht nach. Der kommt irgendwann. Ich habe keine Angst, will aber auch nicht darüber reden.
Ihre Lebensträume waren einmal das Schreiben und die Fliegerei. In die Schauspielerei sind Sie durch den Ufa-Kriegsfilm „Junge Adler“zufällig gekommen. War es also eher ein Brotberuf für Sie?
Tatsächlich wollte mich erst keiner drucken – und von irgendetwas musste ich ja meinen Lebensunterhalt verdienen. Ich habe die Schauspielerei dann von der Pike auf am Theater in Hamburg und Hannover gelernt. Für eine Schule hatte ich kein Geld. Einen Vertrag als Ungelernter bekam ich als „jugendli-