Stoppt das Gezerre um die kranken Kita-Kinder
Grüne fordern Regel, wie lange Kinder zu Hause bleiben müssen
Kopfläuse, Röteln, HandMund-Fuß. Wann ist ein Kind gesund genug, um wieder in die Kita zu gehen? Die Antwort darauf fällt sehr unterschiedlich aus, je nachdem ob Eltern oder Erzieher gefragt werden. Gerade Berufstätige stehen massiv unter Druck, wieder arbeiten zu können. Die Kitas hingegen wollen jedes Ansteckungs-Risiko ausschließen. Die Grünen-Chefin Anna Gallina fordert jetzt einen Leitfaden für alle Kitas der Stadt.
Die 34-Jährige hat selbst drei Kinder und kennt das Problem teils aus eigener Erfahrung, teils aus den Schilderungen von Kinderärzten. „Etwa bei der Hand-MundFuß-Krankheit wollen einige Kitas, dass die Kinder erst nach Ablauf einer 14-TagesFrist wieder in die Kita kommen“, sagt sie. Andere Kitas hingegen sagen, dass das Kind kommen kann, sobald es ihm gut geht.
„Immer wieder fordern Einrichtungen von Eltern auch Atteste ein, die bescheinigen sollen, dass das Kind nach einem Infekt wieder in die Kita gehen kann“, so Anna Gallina. Und das bei verschiedensten Infekten wie Röteln oder auch BindehautEntzündung.
Kinderärzte beklagen, dass es dafür gar keine „Gesundschreibungen“oder Atteste gebe. Und dass es zudem ein unnötiger Aufwand sei, dann extra mit dem gesunden Kind noch einmal zum Arzt zu gehen. „Diese Zusatzbelastung der Kinderarzt-Praxen ist vermeidbar“, glaubt die Grünen-Chefin.
Experten gehen davon aus, dass bis zu zwölf Infekte pro Jahr bei einem kleinen Kind völlig normal sind. Da das Immunsystem noch nicht völlig ausgebildet ist, kommt es häufig zu Erkältungen, Magen-Darm-Infektionen und Hand-Mund-Fuß (Symptome: Bläschen an Händen, Füßen und im Mund). Die Grünen-Chefin will, dass den Kitas in Zukunft ein Leitfaden an die Hand gegeben wird, aus dem ersichtlich ist, wie lange Kinder bei welcher Krankheit zu Hause bleiben sollen.
Ein solcher Leitfaden, wie es ihn in Hessen schon gibt, soll mit den Kita-Verbänden erarbeitet werden. Über einen entsprechenden Antrag von Grünen und SPD wird in der nächsten Bürgerschaftssitzung abgestimmt.