Mega-Zoff um Kovac-Wechsel
Frankfurts Bobic greift die Bayern scharf an
Mein lieber Scholli, das hat mal amtlich gerummst! Mit markigen Worten hat Frankfurts Sportchef Fredi Bobic gestern den FC Bayern attackiert. Die Münchner hatten am Vortag Eintracht-Coach Niko Kovac (46) an die Isar gelotst.
Das Vorgehen des Rekordmeisters war für Fredi Bobic nicht hinnehmbar. „Dass Informationen innerhalb kürzester Zeit nach außen gef ossen sind – und das sicherlich nicht aus Frankfurt – ist sehr ärgerlich, unprofessionell und respektlos“, sagte der 46-Jährige gestern. Vor der Kovac-Verpf ichtung als Nachfolger von Jupp Heynckes habe von Münchner Seite „keine Kontaktaufnahme stattgefunden“, sagte Bobic: „Ich bin der Meinung: Man will etwas von uns. Dann muss auch jemand anrufen. Aber das sind eben die Bayern, und die haben ihr Ding gemacht und an sich gedacht.“
Kovac bestätigte Bobic’ Darstellung: „Dass das alles so schnell rausgekommen ist, lag nicht an mir oder an Fredi.“Besonders ärgerte sich Bobic über den Zeitpunkt der Bekanntgabe des Wechsels durch die Münchner unmittelbar vor dem wichtigen Bundesliga-Spiel bei Bayer Leverkusen heute: „Wir sitzen jetzt hier – einen Tag vor dem Spiel und reden über ganz andere Dinge. Deshalb die klare Kritik, weil es eine Situation ist, in der es für uns um sehr viel geht. Das sind Dinge, die ich eigentlich in der Form nicht kenne. Das hat mit einem Miteinander nichts zu tun.“
In der Tat hinterlässt das Vorgehen der Bayern einen faden Beigeschmack. Zwar galt Kovac gerüchteweise schon lange als Kandidat, sollte es mit Thomas Tuchel nichts werden. Doch laut des ehemaligen Münchner Profis hatte es keinerlei Austausch gegeben – bis sich die Bajuwaren am Donnerstag bei ihm meldeten.
„Das hat mich schlagartig getroffen“, sagte der 46-Jährige, der wochenlang jeglichen Kontakt nach München abgestritten hatte. „Es ist ein Tag gewesen, den ich noch nie erlebt habe. Ich habe einen Anruf und auch ein Vertragsangebot bekommen“, sagte Kovac. „Das habe ich angenommen.“Er wird beim FC Bayern, der die in einer Ausstiegsklausel festgeschriebenen 2,2 Millionen Euro Ablöse zahlt, einen Dreijahresvertrag bekommen. Mit ihm wird sein Bruder und Co-Trainer Robert Kovac (44) nach München wechseln.