Kos macht süchtig
Dem Frühling entgegenfliegen und die schönsten Plätze auf der griechischen Insel genießen
Eigentlich geht es uns ja wie den Bewohnern der griechischen Insel Kos: Wer einmal hier war, kommt zurück. So wie Nikos, Chef der Taverne „Asfendiou“in Evangelistria, zwei Kilometer vor dem hübschen Bergdorf Zia. Für ein paar Monate arbeitete er mal in Thessaloniki. Doch seine Sehnsucht nach Kos war so groß, dass er zurückkehrte, um wieder das lauschige Gartenrestaurant zu bewirten. Unser Weg bei einem Kos-Urlaub führt deshalb regelmäßig zu ihm: Herzlich werden wir umarmt und genießen die Hackbällchen und den Feta. Längst haben immer mehr Touristen ihre Liebe nicht nur für Kreta und Rhodos, sondern auch für die kleinere Insel Kos entdeckt. In der Hochsaison ist die Insel so gut wie ausgebucht. Ja, Griechenland boomt, und das schon seit der letzten Saison. Kos bietet für jeden etwa: Für Familien gibt es tolle Hotels an der Nordküste, die sich voll auf die Kleinen eingestellt haben. Uns zieht es immer in das „Horizont Beach Resort“bei Mastichari, das ebenfalls bei Familien, aber auch Paaren sehr beliebt ist. Nach drei Stunden Flug endlich angekommen geht es von dort gleich den Strand entlang in die Taverne „Tam Tam“, die herrlich von Dünen umgeben ist. Ein bisschen fühlen wir uns wie im „Sansibar“auf Sylt, nur dass uns viel wärmer ist. Unser Lieblingsgericht sind die Datteln im Speckmantel. Dazu das geröstete Brot und der Urlaub kann beginnen!
Die Insel Kos mit ihren schönen Stränden ist schon im April bei frühlingshaften 21 Grad und neun Sonnenstunden für einen Strandurlaub ideal. Man sollte sich aber auch für ein paar Tage ein Mietauto nehmen, um die vielen interessanten Gesichter der Insel zu entdecken. Wir stellen hier die schönsten Plätze von Kos vor: Auf geht es von der Nordküste ins Inselinnere zum Bergdorf Zia. In den letzten Jahren ist Zia verschönert worden: Das kleine Zentrum ist frei von Autos, mit vielen Blumenkübeln dekoriert. Wir stöbern in den kleinen Lädchen. Dann führt uns der Weg vom Zentrum in eine kleine Gasse hinauf zur Taverne „Sunset Balcony“, „Sonnenuntergangsbalkon“. Der Blick von oben über die traumhafte Landschaft bis zum Meer ist umwerfend. Und die Speisen, die Wirt Sérgos und seine Frau Chrissoúla servieren, schmecken auch: Die Souflaki-Spieße sind schön knusprig, lecker munden auch die frittierten Auberginenscheiben und Zucchini. Ja, und dass uns der Wirt wieder erkannt hat, freut uns natürlich auch.
Ein Muss ist auch ein Ausflug in den Hafenort Mastiachari. Von dort starten die Fähren zur vorgelagerten Insel Kálimnos. Am Hafen laden viele Restaurants zum Schlemmen ein. Wie flanieren die breite, neu aufgehübschte Strandpromenade entlang und lassen uns in unserer Lieblingsbar „Aplo“nieder. Ein Gläschen Prosecco muss es bei dem traumhaften Blick von der Bar auf Kálimnos sein.
Fahrten zu den Bergdörfen Pyli und Asfendiou stehen ebenfalls auf unserem Programm. Dort ist es noch ruhig und beschaulich. Nur zirka 100
Einwohner leben in Asfendiou. Ein Stopp in dem Restaurant „Panorama“lohnt sich. Die Besitzer Takis und sein Frau Sia bereiten typisch griechische Gerichte mit Zutaten aus dem hauseigenem Garten zu. Der Wein kommt vom eigenen Weinberg, welcher auch die Blätter für die „Dolma“, die gefüllten Weinblätter liefert. Zum Essen genießt man einen fantastischen Blick über den nördlichen Teil der Insel.
Anders als der nördliche Teil von Kos ist der Inselwesten sehr ländlich geprägt und bietet unberührte Natur mit wenig besuchten herrlichen Sandstränden. Wir nehmen die Route Richtung Kéfalos. Stichstraßen führen in steilen Kurven zu den Stränden Paradise Beach und Camel Beach. Wir fahren die Straße zum Agios-StéfanosStrand und legen in der Familien-Taverne „Katharina“eine Mittagspause ein. Seit 1987 existiert die Taverne, deren Spezialität fangfrischer Fisch ist. Dazu serviert die Familie ihr hausgebackenes Brot. Doch Vorsicht, nicht zu viel bestellen, die Portionen sind groß und die Familie gibt noch eine große Portion Melonen aus. Gestärkt gehen wir anschließend den Strand entlang zur frühchristlichen Basilika Agios Stéfanos. Wer mag, sonnt sich zwischen Säulen und 1500 alten Mauern und ist von da aus nach etwa zehn Schritten im Wasser. Der Basilika vorgelagert ist eine unbewohnte Felseninsel, die man schwimmend erreichen kann.
Ja, wir haben viele schöne Plätze auf Kos besucht. Aber für die Insel-Hauptstadt Kos-Stadt muss noch Zeit sein. Zu sehen gibt es viele Sehenswürdigkeiten wie die alte Agora, der antike Marktplatz der Stadt, die Platane des Hippokrates, die schätzungsweise 2000 Jahre alt ist und Hippokrates selbst gepflanzt haben soll. Und am Eleftherias Platz ist das Angebot der 1934 erbauten Markthalle einfach überwältigend. Aber da Kos regelrecht süchtig macht, werden wir bestimmt wieder kommen…