Auch Titz verzweifelt am HSV
auch eine hohe Qualität und große Wucht hatte“, wie Titz befand. Und doch wäre sogar im Kraichgau etwas drin gewesen – wenn der
HSV einen richtigen Angreifer hätte ...
Hamburgs großes Sturm-Versagen macht nun auch Titz zu schaffen. Mehrfach bereitete Tatsuya Ito Chancen vor, immer wieder mangelte es in der Mitte an Abnehmern. „Wir haben die Box nicht gut besetzt“, kritisierte Titz. „Dabei hatten wir uns auch diesmal vorgenommen, dass zumindest vier Spieler dort stehen sollten.“Davon aber war in Sinsheim nichts zu sehen. Ein altes Problem. Immer wieder stößt der HSV offensiv an seine Grenzen – weil nahezu alle Spieler, die im Strafraum Qualitäten haben, zurzeit nicht weiterhelfen. Bobby Wood und André Hahn sind momentan sogar zu schlecht für den Kader. Fiete Arp, der gerade sein Abitur baut, ist seit fünfeinhalb Monaten ohne Tor. Und ansonsten? Zuletzt traf Aaron Hunt per Distanzschuss gegen Schalke, zweimal stand Lewis Holtby richtig. Schön und gut. Aber: All diese Spieler haben ihre Stärken normalerweise außerhalb der Box und drängen nicht instinktiv in den Strafraum. Das wurde bei 1899 Hoffenheim überdeutlich.
Titz weiß um die Problematik der fehlenden Torjäger. „Das ist leider so“, stellte der 47-Jährige klar, will dies aber nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir müssen uns mit denen, die da sind, so beschäftigen, dass wir den bestmöglichen Erfolg haben.“Was soll er auch sagen?
Am Ende lügen Zahlen nicht. In 16 Spielen dieser Saison blieb der HSV torlos, nun erstmals unter Titz. Dass sich unter dem Trainer vieles zum Positiven entwickelt hat, steht außer Frage. Nur: Wo könnte der Klub stehen, wenn im Winter wie geplant Newcastles Aleksandar Mitrovic (23) gekommen wäre? Weil der Aufsichtsrat zu lange zögerte, platzte der schon ausgehandelte Leihdeal. Mitrovic ging stattdessen zu Fulham. Seine Bilanz seither: 14 Spiele, neun Treffer.
Wir wollten vier Spieler in der Box haben – teilweise war gar keiner drin. Christian Titz