Hamburger gibt Echo zurück
Die Wut des Beatles-Grafikers:
Er ist eine der ganz großen Legenden der Hamburger Pop-Geschichte, wurde am Donnerstag für sein Lebenswerk mit dem Echo ausgezeichnet – doch nun gibt Klaus Voormann (79) die Trophäe zurück: Der Schöpfer des legendären „Revolver“-Covers der Beatles will keinen Preis, mit dem auch die Skandal-Rapper Kollegah und Farid Bang mit ihren antisemitischen Texten ausgezeichnet wurden. Und steht damit nicht allein da.
Der Grafiker und Musiker, der auch mit Manfred Manns
Earth Band und Lou Reed spielte, wolle „nach reiflicher Überlegung“den Preis zurückgeben: „Dies geschieht, um mein Unverständnis auszudrücken gegenüber der Verantwortungs- und Geschmacklosigkeit aller verantwortlichen Beteiligten“, schreibt Voormann selbst.
Die Verleihung habe „als Plattform einer zu Recht umstrittenen Nominierung und Preisübergabe“sowie einer „aggressiv aufgeplusterten Bühnenperformance“gedient. Gemeint ist der Auftritt der Rapper, deren Nominierung schon im Vorfeld für Protest gesorgt hatte – wegen Textzeilen wie „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“. Für die lahme Rechtfertigung der HipHopper gab es Buhrufe aus dem Publikum.
„Diesen von Vox zusätzlich gewährten Auftritt unmittelbar vor einer Echo-Lebenswerk-Verleihung zu platzieren – wohlkalkulierend, dass damit die Stimmung gekillt wird – offenbart bei den Verantwortlichen nicht nur mangelndes Fein- und Verantwortungsgefühl“, so Voormann in seiner Pressemitteilung weiter, „sondern auch, was ihnen die Leistung eines Lebenswerk-Preisträgers tatsächlich wert ist.“Man habe ihn und seinen Laudator Wolfgang Niedecken (BAP) „ins offene Messer laufen lassen“.
Auch das 2017 mit dem Echo Klassik ausgezeichnete Notos Quartett gab seine Auszeichnung zurück: Die Trophäe sei „ein Symbol der Schande“, schrieben die Musiker auf Facebook. Mal sehen, wer noch alles folgt …
Das offenbart, was den Verantwortlichen die Leistung eines Lebenswerk-Preisträgers wert ist. Klaus Voormann