Park-Preise erhöht: So macht die Stadt jetzt Millionen
Allein die Einnahmen mit Parktickets stiegen um fast 50 Prozent
Ein Ticket hier, ein Ticket dort – als Autofahrer kommt man in Hamburg kaum noch an Parkautomaten vorbei. Geht’s nach der Stadt, soll man das auch gar nicht. Denn die Parkgebühren sind eine wahre Goldgrube!
Fast 19 Millionen Euro wurden 2017 durch gelöste Park-Tickets in Hamburgs Kasse gespült – sechs Millionen Euro mehr als noch 2016. Das geht aus der Senatsantwort auf eine parlamentarische Anfrage von Martin Bill (Grüne) hervor. „Der öffentliche Raum in Hamburg ist kostbar und begehrt“, sagt er. Für immer mehr Parkplätze müssen man daher zahlen. Das machen inzwischen sogar rund 40 Prozent der Parkenden. Zum Vergleich: 2007 lag die Quote noch bei schwachen 17 Prozent. Vom Rechnungshof gab’s daraufhin erst mal eine kräftige Schelte – und die Stadt reagierte. Das Parkraummanagement wurde neu organisiert, die Parkraumüberwachung ausgeweitet, mehr KnöllchenSchreiber eingestellt. Insgesamt 74 Personen kontrollieren inzwischen, ob hinter der Windschutzscheibe ein Ticket liegt. Wenn nicht, wird ein anderes, deutlich teureres, Ticket ausgestellt: Mehr als 9 Millionen Euro nahm die Stadt im vergangenen Jahr durch TicketSünder ein, 2016 waren es knapp acht Millionen Euro.
19 Millionen Euro nahm die Stadt durch ParkTickets ein.
Die Einnahmen durch andere Verstöße wie Falschparken liegen in beiden Jahren je bei etwa 12,5 Millionen Euro. Insgesamt stiegen die Einnahmen durch Gebühren und Verkehrsverstöße 2017 auf knapp 42 Millionen Euro an.
Und für die kommenden Jahre winken noch mehr Einnahmen! „Wir wollen die bewirtschafteten Gebiete perspektivisch ausweiten“, sagt Martin Bill. Das ist in den vergangenen Jahren bereits in vielen Stadtteilen geschehen, zuletzt etwa in Harburg und Bergedorf. In diesem Jahr soll St. Pauli vermehrt in den Fokus rücken – das Gebiet wird zu einer großen Anwohnerparkzone. Auch für das Flughafenumfeld wird eine solche Zone geprüft. „Die Parkplätze sollten primär für die Bewohner zur Verfügung stehen, die dafür eine geringe Verwaltungsgebühr zahlen“, sagt Bill. Alle anderen müssten Parkgebühren zahlen. „Solche Gebühren sind generell in Ordnung“, sagt Dennis Thering (CDU). Der Senat müsse aber auch entsprechenden Parkraum schaffen. „In den vergangenen Jahren sind Hunderte Parkplätze verschwunden. Die Gebühren für die gebliebenen wurden aber noch mal um 66 Prozent angehoben“, kritisiert Thering. In der City zahlt man inzwischen drei Euro pro Stunde, Ende 2016 waren es 2,50 Euro. Allein durch diesen Preisanstieg werden die Autofahrer kräftig geschröpft.
9 Millionen Euro kassierte die Stadt von Ticket-Sündern.