Hamburger Morgenpost

Hamburgs Politik in der Umfrage-Achterbahn

Grüne schlagen die CDU, großes Durcheinan­der bei den Sozis

- MIKE SCHLINK mike.schlink@mopo.de

„Auf und nieder immer wieder!“– den Spruch kennen Dom-Besucher von wilden Fahrgeschä­ften. Spätestens jetzt dürften ihn auch Hamburgs Politiker kennen. Denn die befinden sich in einer Umfrage-Achterbahn, die einen schwindeli­g werden lässt!

Da sind zum Beispiel die Sozialdemo­kraten. Anfang März stürzten sie noch in einer „Policy Matters“Umfrage im Auftrag der „Zeit“auf historisch schlechte 28 Prozent ab. Gestern schoss die SPD wieder auf 36 Prozent in die Höhe! Das ergab zumindest eine „Forsa“-Umfrage im Auftrag von „Welt“und „Bild“. Ein Durcheinan­der, das auch an anderen Parteien nicht vorbeigeht.

Für die CDU dürfte sich das Umfrage-Chaos wie ein „Free Fall Tower“anfühlen. Nach der desolaten Bürgerscha­ftswahl 2015 mit 15,9 Prozent ging es vor Wochen zumindest mal auf 22 Prozent. Jetzt wurden die Christdemo­kraten mit 16 Prozent wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeho­lt. „Wir machen Politik nicht nach Umfragen“, sagt André Trepoll (CDU). Die unterschie­dlichen Ergebnisse zweier Umfragen binnen kurzer Zeit belegen „die große Dynamik in Hamburgs aktueller Politiklan­dschaft“, meint er.

Richtig dynamisch ist’s aber eigentlich nur bei den Grünen. Anfang März landeten sie bei 15 Prozent, jetzt liegt der Wähler-Zuspruch bei 18 Prozent. „Am Ende zählen nicht Umfragewer­te, sondern Wahlergebn­isse“, sagt Anna Gallina (Grüne).

Und die anderen Parteien? Statt 14 Prozent, wie im März, bekäme die Linke jetzt 12 Prozent, die FDP würde um einen Prozentpun­kt auf sieben Prozent fallen, genau wie die AfD, die bei der „Zeit“Umfrage zehn Prozent hatte. Aber warum gab’s in so kurzer Zeit solche Unterschie­de? „Wir können uns das nicht erklären“, sagt Peter Matuschek von „Forsa“. Ein einschneid­endes Politikere­ignise habe es nicht gegeben. „Wahrschein­lich liegt es an unterschie­dlichen Erhebnungs­methoden.“

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Für SPD-Landes-Chefin Melanie Leonhard und Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD) geht’s – wie in dieser Montage – in der Umfrage-Achterbahn bergauf.
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