Hamburgs Politik in der Umfrage-Achterbahn
Grüne schlagen die CDU, großes Durcheinander bei den Sozis
„Auf und nieder immer wieder!“– den Spruch kennen Dom-Besucher von wilden Fahrgeschäften. Spätestens jetzt dürften ihn auch Hamburgs Politiker kennen. Denn die befinden sich in einer Umfrage-Achterbahn, die einen schwindelig werden lässt!
Da sind zum Beispiel die Sozialdemokraten. Anfang März stürzten sie noch in einer „Policy Matters“Umfrage im Auftrag der „Zeit“auf historisch schlechte 28 Prozent ab. Gestern schoss die SPD wieder auf 36 Prozent in die Höhe! Das ergab zumindest eine „Forsa“-Umfrage im Auftrag von „Welt“und „Bild“. Ein Durcheinander, das auch an anderen Parteien nicht vorbeigeht.
Für die CDU dürfte sich das Umfrage-Chaos wie ein „Free Fall Tower“anfühlen. Nach der desolaten Bürgerschaftswahl 2015 mit 15,9 Prozent ging es vor Wochen zumindest mal auf 22 Prozent. Jetzt wurden die Christdemokraten mit 16 Prozent wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. „Wir machen Politik nicht nach Umfragen“, sagt André Trepoll (CDU). Die unterschiedlichen Ergebnisse zweier Umfragen binnen kurzer Zeit belegen „die große Dynamik in Hamburgs aktueller Politiklandschaft“, meint er.
Richtig dynamisch ist’s aber eigentlich nur bei den Grünen. Anfang März landeten sie bei 15 Prozent, jetzt liegt der Wähler-Zuspruch bei 18 Prozent. „Am Ende zählen nicht Umfragewerte, sondern Wahlergebnisse“, sagt Anna Gallina (Grüne).
Und die anderen Parteien? Statt 14 Prozent, wie im März, bekäme die Linke jetzt 12 Prozent, die FDP würde um einen Prozentpunkt auf sieben Prozent fallen, genau wie die AfD, die bei der „Zeit“Umfrage zehn Prozent hatte. Aber warum gab’s in so kurzer Zeit solche Unterschiede? „Wir können uns das nicht erklären“, sagt Peter Matuschek von „Forsa“. Ein einschneidendes Politikereignise habe es nicht gegeben. „Wahrscheinlich liegt es an unterschiedlichen Erhebnungsmethoden.“