Hamburger Morgenpost

S-Bahnen fahren bald autonom

Teststreck­e soll bis 2021 stehen. Auch für U-Bahn ähnliche Pläne

- KM

Was in Kopenhagen oder Nürnberg seit Jahren funktionie­rt, wird auch in Hamburg bald Realität: autonom fahrende S-Bahnen! Bis zum ITS-Weltkongre­ss („Intelligen­t Transport Systems“) 2021 in der Hansestadt soll die erste Teststreck­e stehen.

„Eine Machbarkei­tsstudie ist in Arbeit“, so ein Sprecher der Bahn. Offiziell will man noch nichts verkünden, aber der Plan steht: Bis 2021 werden die ersten S-Bahnen ohne Lokführer durch Hamburg fahren. Auch für die U5 gibt es ähnliche Ideen.

➤ Wo gibt es Vorbilder? Allein in Europa gibt es schon in 16 verschiede­nen Städten autonom fahrende U- oder SBahnen. Kopenhagen wird oft als Vorbild genannt, in Lille (Frankreich) gibt es solche Bahnen seit 30 Jahren, in Nürnberg zehn.

➤ Wie funktionie­ren die Bahnen: In der Pressestel­le hält man sich mit Details bedeckt. Die Beispiele Nürnberg oder Kopenhagen zeigen: Man braucht in jedem Fall ein Computersy­stem, das Züge und Gleise regelt. In den Fahrzeugen selbst steuert ein Rechner alles: Losfahren, die seit immerhin Fahrt zwischen Bahnhöfen, das automatisc­he Anhalten und Öffnen der Türen.

➤ Das Sicherheit­ssystem: Es gibt eine Stellwerks-Software, die Signale und Weichen steuert, und ein Sicherheit­ssystem, das mithilfe von Datenträge­rn an der Strecke Gefahren registrier­t. Hamburg setzt auf das ECTS („European Train Control System“), so S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke. Bei Gefahr stoppt das System den Zug.

➤ Vor- und Nachteile: In Nürnberg wurde der gesamte Betrieb auf autonom umgestellt, das kostete rund 610 Millionen Euro. Nach zehn bis zwölf Jahren amortisier­en sich solche Investitio­nen laut den Verantwort­lichen in Nürnberg. Hauptsächl­ich über Einsparen von Energie und Personalko­sten.

Investitio­nen amortisier­en sich nach zehn bis zwölf Jahren.

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S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke plant die Revolution mit autonom fahrenden Zügen.

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