Hamburger Morgenpost

Walace-Gipfel mit den Bossen

Runder Tisch: Berater des Brasiliane­rs bitten um Aufklärung

- SIMON BRAASCH s.braasch@mopo.de

Auch heute wird man sich nur kurz begegnen, wenn überhaupt. Während seine Kollegen sich auf das Bundesliga­spiel gegen Freiburg vorbereite­n, muss Walace wieder mit der U21 trainieren. So ist es seit Wochen. Wie aber geht es nach der Saison weiter? In Kürze findet ein Gipfel der Bosse mit Walace statt – dann wird entschiede­n.

Zumindest das Lächeln ist ihm noch lange nicht vergangen. In regelmäßig­en Abständen postet Walace in den sozialen Netzwerken Fotos, die seine gute Laune dokumentie­ren. Motto: Alles sutsche, mir geht’s prima. Das aber ist nur die halbe Wahrheit. In dem Brasiliane­r rumort es gewaltig. Deshalb wird sein Berater bald nach Hamburg kommen und sich mit den HSV-Bossen an einen Tisch setzen.

Skandal-Profi Walace und der HSV – da geht nicht mehr viel. Nachdem der 23-Jährige vorm Hertha-Spiel im März aus dem Kader flog und anschließe­nd auf seinen Stadionbes­uch verzichtet­e, wurde er zur U21 geschickt. Dort verpasste er prompt ein Training, shoppte stattdesse­n Sonntags in Mailand. Seitdem ist die Tür zu den Profis geschlosse­n. „Walace ist ein Sonderfall, er hatte mehrere Vergehen“, urteilte Trainer Christian Titz.

Ausgeschlo­ssen, dass es vorm Saisonende noch eine Rückkehr zu den Profis geTiefer ben wird. Das wissen auch Walaces Berater. Dennoch werden sie Anfang Mai das Gespräch suchen, um die Zukunft auszuloten. In zwei Wochen, so ist nach MOPOInform­ationen der Plan, soll der Gipfel im Volkspark stattfinde­n.

Auch für den HSV steht eine Menge auf dem Spiel. Walace (Vertrag bis 2021) ist trotz seines rapide gesunkenen Marktwerte­s ein klarer Verkaufska­ndidat für den Sommer. Knapp zehn Millionen Euro Ablöse zahlte der Klub im Januar 2017 an Gremio Porto Alegre. Zumindest der finanziell­e Verlust soll sich möglichst in Grenzen halten.

Schließen Walace und der HSV Frieden? Es gibt einiges zu besprechen. Denn die Walace-Seite ist nicht sonderlich glücklich über die Umstände, die zur endgültige­n Degradieru­ng des Mittelfeld­spielers führten. So habe der Spieler den Mailand-Trip ohne böse Absicht unternomme­n und wollte niemanden provoziere­n. Vielmehr sei ihm nicht dezidiert erklärt worden, dass er sich künftig nach den freien Tagen der U21 – und eben nicht mehr der Profis zu richten habe. Als Problem haben Walaces Berater einen fehlenden Dolmetsche­r ausgemacht. Ziemlich klar, dass die HSV-Oberen das anders sehen dürften.

Anfang Mai wird gesprochen. Dann wollen Walaces Berater auch die Konditione­n erfragen, zu denen der Olympiasie­ger wechseln darf. Loses Interesse besteht bei Klubs aus Brasilien, Portugal, Spanien und England. Am Ende aber geht es vor allem für alle Parteien darum, einigermaß­en glimpflich aus der Nummer herauszuko­mmen.

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Lebensgefü­hl oder nur Show? Walace zeigt sich bestens gelaunt.
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