Hamburger Morgenpost

Heino Ferch fürchtet sich vor Entführern

Schauspiel­er fordert Durchgreif­en gegen die Clans

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Von BERND PETERS

Gestern sahen ihn Millionen als „Der Richter“im ZDF – in einem mitreißend­en Film über einen Vater, dessen Kinder von einem kriminelle­n Clan entführt werden. Um davor Angst zu haben, musste Heino Ferch (54) aber keinen Film drehen, erklärt er in der MOPO. Er hat auch Angst um seine eigenen drei Kinder – und fordert politische Konsequenz­en gegen kriminelle Clans.

Der Schauspiel­er freut sich zwar über das „erschrecke­nd aktuelle Thema“. Aber Heino Ferch weiß als Vater von Louisa (18, aus der Beziehung mit Ex-Freundin Julia), Ava Vittoria (10) und Gustav Theo (5, beide aus der Ehe mit seiner aktuellen Frau Marie-Jeanette) auch, wie es sich anfühlt, sich Sorgen zu machen. „Natürlich führen eigene Kinder zu Gedanken, die man ohne eigene Kinder nicht hat.“Etwa an den „Albtraum Kindesentf­ührung“, wie Ferch weiter erklärt.

Der Gedanke berühre ihn: „Ich denke, das ist das Schlimmste, wenn das Kind entführt wird. Das ist furchtbar, weil ja immer unklar ist, was passieren wird, oder man hat keinen Einfluss darauf, was passiert. Oder ist man besser beraten, wenn man die Profis das machen lässt, oder kann man überhaupt dasitzen und die anderen machen, und es passiert nichts? Da wird man wahnsinnig, das weiß jeder erst, wenn man selber in die Situation kommt.“

Auch kriminelle Clans bedienen sich solcher Methoden – wie etwa der sogenannte „Libanesen-Clan“, der einige Stadtteile von Essen, Duisburg oder Gelsenkirc­hen gerade faktisch zu „rechtsfrei­en Räumen“macht. „Ich weiß, dass die neue Regierung verstärkt gegen Clans vorgehen möchte.“Ein „Durchgreif­en“in diesem Bereich hält er für notwendig.

Ferch: „Ich habe vor den Dreharbeit­en eine Richterin getroffen, die aus dem Beruf raus ist und etwas anderes als Juristin macht, weil sie sich selber nicht mehr sicher gefühlt hat. Sie war unsicher und hat gesagt, sie habe nicht das Fell und nicht die dicke Haut.“Die Frau habe Angst vor Rache – davor müsste man Entscheidu­ngsträger schützen.

 ??  ?? Ferchs Familie: mit Frau Marie-Jeanette und den Kindern Louisa, Ava und Gustav (v. l.) auf einer Filmpremie­re
Ferchs Familie: mit Frau Marie-Jeanette und den Kindern Louisa, Ava und Gustav (v. l.) auf einer Filmpremie­re

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