Kameras gegen Fahrraddiebe?
CDU-ANTRAG Senat soll Aufklärungsquote massiv erhöhen
Wohl jeder Hamburger kennt jemanden, dem mal das Fahrrad gestohlen wurde – und der es danach nie wiedergesehen hat. Die Aufklärungsquote bei den Diebstählen ist nämlich überschaubar. Mithilfe von Videoüberwachung soll sich das jetzt ändern.
Die CDU fordert den Senat dazu auf, öffentliche Fahrradabstellanlagen mittels Kameras zusätzlich zu sichern. Das geht aus einem Bürgerschaftsantrag hervor, der der MOPO vorliegt. „Der Senat darf den Fahrraddieben nicht länger einen Freifahrtschein ausstellen“, sagt Dennis Thering (CDU). Handlungsbedarf gibt es in jedem Fall.
Rund 14500 Fahrräder wurden 2017 als gestohlen gemeldet. Die Dunkelziffer ist deutlich höher. Erschreckend: Nur 3,3 Prozent der Fälle konnte die Polizei aufklären – weil sie zu wenig Personal hat, so die CDU. Derzeit kümmern sich vier Beamte um die Aufklärung von RadDiebstählen. Geht’s nach den Christdemokraten, sollen künftig mindestens zehn Personen dafür zuständig sein. Außerdem sollen Zivilfahnder verstärkt ein Auge nach Fahrraddieben offenhalten.
Und: Die Stadt soll dafür werben, dass mehr Leute ihr Fahrrad registrieren lassen. „Fahrraddiebstähle sind ein echtes Problem. Viele kennen es“, sagt Martin Bill (Grüne). Die CDU-Initiative wolle man diskutieren.
„Auch wenn die Aufklärungsquote nicht wie gewünscht ist, ist auch festzuhalten, dass der Diebstahl von Fahrrädern um 17,2 Prozent gesunken ist“, so Bill. Tatsächlich wurden 2015 und 2016 jeweils deutlich mehr als 17000 gestohlene Räder gemeldet. Grund für den Rückgang: mehrere PolizeiRazzien, bei denen Tausende Räder sichergestellt und Hehler verprellt wurden.