Hamburger Morgenpost

Hamburger Rock mit vollem Einsatz

Selig sorgen im Docks für prächtige Stimmung und glückliche Fans

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Bei der eigenen Band sind auch mal Wortspiele erlaubt. „Selig – das ist ein Zustand“, ruft Sänger Jan Plewka euphorisch von der Bühne. Ein Zustand, in den Selig ihre Fans am Sonntag im Docks versetzen wollen.

Das Rezept dafür: schnörkell­oser Rock. Es gibt viele Stücke vom aktuellen Album „Kashmir Karma“zu hören, aber auch jede Menge „Injektione­n aus den Neunzigern“, als die Hamburger Band den Deutschroc­k prägte. Keine Frage, dafür sind die meisten der Zuschauer gekommen.

Plewka performt mit vollem Körpereins­atz, mit beiden Armen animiert er das Publikum. Mit seinen esoterisch­en Ansagen („Diesen Song hat uns unser Unterbewus­stsein diktiert“) übertreibt er es aber manchmal. Eine Rampensau, und dennoch sind Selig ein Team, bei dem der Frontmann seinen Bandkolleg­en auch mal die Bühne für ein minutenlan­ges Instrument­alIntermez­zo überlässt.

Seit 25 Jahren sind Selig im Geschäft, natürlich wissen sie, wie man einen ganzen Club auf Hochspannu­ng hält. Lange lässt sich die Band zur Zugabe bitten. Dann erst gibt es ihren bekanntest­en Song: den Herzschmer­z-Hit „Ohne dich“. Oft gelitten, oft gecovert, nie erreicht, weil niemand so verzweifel­t „Herz vergeben, Herz verschenkt“krächzt wie Jan Plewka. Selig macht das vielleicht nicht, das wäre zu viel gesagt – aber immerhin ziemlich glücklich.

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Gab am Sonntag im Docks stimmlich und körperlich alles: Selig-Sänger Jan Plewka (47)

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