Operation Ernstfall
Polizei und Rettungskräfte proben Terror-Einsätze
Auf dem Boden liegen stark blutende Menschen. Um sie herum stehen schwer bewaffnete Spezialeinheiten – dieses Bild erschreckte am Dienstagabend alle Lübecker, die nicht informiert waren, was da gerade passierte: Am Hauptbahnhof probten Polizei und Rettungskräfte den Terror-Einsatz – Operation Ernstfall!
Zum vierten Mal wurde in Deutschland eine solche Übung abgehalten, auch Spezialeinheiten wie die GSG9 waren dabei. „Wir wollen den absoluten Ernstfall simulieren und auf Anschläge wie in Madrid, Paris oder Brüssel gut vorbereitet sein“, sagte Polizeisprecher Stefan Langnau. Entsprechend fand die Übung auch an einem Ort statt, der als mögliches Anschlagsziel gilt: dem Bahnhof. „Wir haben verschiedene Szenarien geprobt“, so Langnau. „Bewaffnete Angriffe am Bahnsteig und in Bahnen.“
Ein Szenario: Terroristen befinden sich in einem Zug. Neben der am Bahnhof stationierten Bundespolizei rücken zuerst Streifenbeamte an, dann kommen Spezialkräfte hinzu. Sie sind es auch, die die mit Maschinengewehren und Langwaffen ausgerüsteten Attentäter schließlich überwältigen.
Notärzte rücken an, bringen die vermeintlichen Verletzten ins Krankenhaus. „Nur operiert wurden die Opfer nicht“, erklärt Sprecher Langnau mit einem Au- genzwinkern. Insgesamt sei die Operation Ernstfall mit 748 Polizisten und etwa 120 Rettern ein voller Erfolg gewesen.