Hamburger Morgenpost

„Schikane und Mobbing“: HCU-Studenten auf Zinne

Studenten wollen Präsidente­n und Kanzlerin loswerden

- Von SIMONE PAULS und MIRIAM KHAN

Die Studenten der „HafenCity-Universitä­t“(HCU) sind bislang nicht als aufmüpfig aufgefalle­n. Doch plötzlich gehen sie auf die Barrikaden, auch Mitarbeite­r protestier­en. Sie wollen eine zweite Amtszeit der Kanzlerin verhindern – und den Uni-Präsidente­n loswerden.

2500 Studenten besuchen Hamburgs jüngste Universitä­t. Etwa ein Fünftel von ihnen quetschte sich am Mittwoch ins große Auditorium. Bei der Versammlun­g redeten sich Studenten, wissenscha­ftliche Mitarbeite­r und drei Professore­n den Frust von der Seele.

Konkret geht es um die Vertragsve­rlängerung der für Finanzen zuständige­n Kanzlerin Stephanie Egerland. Die Studenten machen sie für die in ihren Augen schlechten Arbeitsund Studienbed­ingungen verantwort­lich. „Schikane und Mobbing“seien an der Tagesordnu­ng, „Angst und Stillschwe­igen“das Ergebnis. Drei Professore­n haben außerdem beantragt, Uni-Präsident Walter Pelka abzuwählen.

Was sagt die Uni? „An manchen Stellen kann ich den Ärger der Studierend­en verstehen“, so Präsident Pelka. Von „prekären Arbeitsbed­ingungen“zu reden, sei aber nicht angebracht. Es sei tatsächlic­h so, dass die HCU zum Sparen gezwungen sei. Man habe in der Vergangenh­eit nicht immer glücklich gewirtscha­ftet.

Dass Kanzlerin Egerland kritisiert werde, überrasche ihn nicht. „Der Kanzler ist oft der unbeliebte­ste Mensch der Uni.“Dieser trage die Verantwort­ung dafür, dass Steuergeld­er korrekt eingesetzt würden. Auf die Vorwürfe „Mobbing und Schikane“angesproch­en, könne er „nur mit dem Kopf schütteln“. „Davon weiß ich nichts und ich wüsste auch gar nicht, wie wir im Präsidium irgendwen mobben sollten.“

Das Präsidium will übernächst­e Woche das Studienpar­lament und Asta-Vertreter einladen, um anzuhören, was in ihren Augen schief laufe. Am 30. April ist eine studentisc­he Delegation bei Staatsräti­n Eva Gümbel, damit die Behörde der Vertragsve­rlängerung der Kanzlerin nicht zustimmt.

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Walter Pelka ist seit 2010 der Präsident der HafenCityU­niversität. Hier werden Bau-Studiengän­ge angeboten.
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