Komplexes gut erklären können
Bankkaufleute müssen gut mit Kunden umgehen können
Mit „Wall Street“fing alles an. Filme wie der Klassiker von 1987 hätten sein Interesse an der Finanzwelt geweckt, erzählt Florian Schürmann. Und alles, was mit Zahlen und Geld zu tun hat, habe ihn ohnehin schon früh interessiert. Da lag die Ausbildung zum Bankkaufmann nahe. Die absolvierte der 21-Jährige aber nicht in New York, sondern bei der Sparkasse Bielefeld. Für 950 Kunden da: Die Ausbildung hat er inzwischen beendet, seit Januar ist er Angestellter der Sparkasse. Und auch in die Wertpapierabteilung konnte er schon hineinschnuppern. „Aber zum alltäglichen Bankgeschäft gehört viel mehr dazu“, sagt er. Von der Eröffnung eines Girokontos über Privatund Firmenkredite, Bausparverträge und Lebensversicherungen bis hin zu Kapitalanlagen müssen Kundenberater einen Überblick haben und schwierige Themen einfach erklären können. „Wichtig ist Kontaktfreudigkeit und eine offene und kommunikative Art“, sagt Schürmann, der nun für 950 Kunden in einer Filiale zuständig ist. Begehr e Lehre: Die Ausbildung ist beliebt: Für die Sparkasse Bielefeld kommen pro Jahr etwa 300 Interessenten auf 25 Plätze. Sie bewerben sich zuerst online, dann folgen persönliche Gespräche. Gute Vorbereitung und Motivation seien dabei wichtig, sagt Glatthor. Trotz der hohen Bewerberzahlen werde es aber schwieriger, qualifizierten Nachwuchs zu finden. Zahlen sinken: Während 1997 rund 18000 neue Ausbildungsverträge für angehende Bankkaufleute abgeschlossen wurden, waren es 2016 nur noch knapp 9300. Insgesamt sinke die Zahl der Stellen im Bankenwesen und damit auch die der Ausbildungsplätze, erklärt Gabriele Jordanski vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Sie vermutet mehrere Gründe dahinter – unter anderem das anhaltende Niedrigzinsniveau, das zu geringeren Einnahmen führe. Die zunehmende Digitalisierung, die Zentralisierung von Tätigkeiten und die Fusion von Banken seien weitere Faktoren, so die Expertin. Erstes Geld: Bei privaten Banken verdienen Auszubildende nach Angaben von Popp zwischen 980 und 1100 Euro, bei Genossenschaftsbanken liege die Vergütung etwas höher. Das Einstiegsgehalt für Bankkaufleute liege bei um die 2500 Euro. Bei der Sparkasse Bielefeld bekommen Azubis im Durchschnitt 1050 Euro.
Bankkaufleute sollten kommunikative Fähigkeiten besitzen