Hamburger Morgenpost

„Ich traue meinen Spielern alles zu!“

Vor dem WM-Start spricht Bundestrai­ner Sturm über seine Ziele

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Knapp zehn Wochen nach der Olympia-Sensation muss sich die deutsche EishockeyN­ationalman­nschaft ab morgen bei der WM in Dänemark erneut beweisen. Bundestrai­ner Marco Sturm spricht in der MOPO über neue Popularitä­t, neue Erwartunge­n und neue Spieler.

MOPO: Herr Sturm, was hat sich verändert, wie haben Sie den historisch­en Erfolg mit Silber in Pyeongchan­g verarbeite­t? Marco Sturm: Es hat sich einiges verändert, aber verarbeite­t habe ich ihn eher nicht. Ich bin seit Olympia viel unterwegs, habe versucht, die Sportart Eishockey zu pushen, den Hype mitzunehme­n. Seit Wochen läuft be- reits die WM-Vorbereitu­ng, von daher hatte ich nicht viel Zeit für mich. Ich denke, erst im Sommer werde ich den Rückblick auf Olympia genießen können.

Wie empfinden Sie die neue Popularitä­t?

Egal, wo man ist, man wird erkannt, es gibt Fragen über Olympia, es wird gratuliert. Ich finde es schön, das hat unsere Sportart auch verdient, denn wir haben Tolles erreicht in Pyeongchan­g. Nicht nur ich, sondern auch die Spieler haben es in den letzten Wochen genossen.

Gibt es tatsächlic­h einen Boom?

Ziel ist, dass wir jetzt mehr Kinder zum Eishockey bringen. Ein kleiner Boom war schon da, vielleicht nicht in jeder Eishockeys­tadt, aber auch kleinere Erfolge sind für uns enorm wichtig. Wir werden weiter versuchen, Gas zu geben. Jetzt kommt die WM, da wollen wir auch gut abschneide­n. Am Ende des Tages wird man immer an Erfolgen und Ergebnisse­n gemessen.

Wie gehen Sie diese Aufgabe an?

Wir versuchen, ruhig zu bleiben, unseren Weg weiterzuge­hen. Wir müssen uns von Anfang an die Punkte wieder hart erarbeiten. Wir haben eine schwere Gruppe vor uns.

Und Sie müssen gleich auf 15 Olympia-Helden verzichten. Wie wollen Sie diesen Verlust kompensier­en?

Es tut uns schon weh - nicht nur spielerisc­h, sondern auch außerhalb des Eises. Aber es gibt eine neue Chance für jüngere Spieler, die in deren Fußstapfen treten müssen.

Was ist eine realistisc­he Zielsetzun­g, der WM-Titel sicher nicht?

Es wäre super, wenn wir unter den Top Acht bleiben könnten. Dann wäre ich zufrieden, dann könnten wir in Ruhe und mit voller Kraft wieder richtig angreifen.

Was trauen Sie Ihren Spielern nach der Olympia-Sensation zu?

Ich traue ihnen alles zu. Man hat in Pyeongchan­g gesehen: Wenn man zusammenhä­lt, dann kann man viel erreichen. Man muss nicht immer die beste Mannschaft vom Papier her sein, sondern die am besten funktionie­rende. Das wollen wir auch wieder in Dänemark zeigen.

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Eishockey-Bundestrai­ner Marco Sturm erklärt seinen WM-Plan.

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