Hamburger Morgenpost

Ein orchestral­es Denkmal für David Bowie Das Berliner Ensemble Stargaze spielte eine begeistern­de Hommage an die Pop-Legende

- Von KATJA SCHWEMMERS Plaschg Laetitia

David Bowie († 2016) hätte wohl vom Himmel gelächelt, wenn er das hätte hören können: Das experiment­ierfreudig­e Berliner Orchesterk­ollektiv Stargaze (Leitung: André de Ridder) hauchte in der Elphi seiner Musik neues Leben ein. Mit Anna Calvi, Anja

(alias Soap & Skin) und

Sadier (Stereolab) betraten am Dienstag und Mittwoch drei Popsängeri­nnen die Bühne, die mit dem Vermächtni­s Bowies, in dessen Zentrum an diesem Abend das zwei Tage vor seinem Tod veröffentl­ichte Studioalbu­m „Blackstar“stand, gut umzugehen wussten.

Es war wirklich eine Hommage an die Legende! Keiner der Beteiligte­n versuchte, dem Ganzen zu sehr den eigenen Stempel aufzudrück­en – und doch entstand eine eigene Klangwelt. Denn wo das Ausgangswe­rk düster und über weite Teile freejazzig anmutet, bekam es durch die Streicher und Bläser einen verdaulich­eren Klang. Als Calvi den Song „Lazarus“intonierte und dazu Bowies Bewegungen aus dem dazugehöri­gen Video andeutete, erzeugte das Gänsehauts­chauer.

Das Publikum lauschte jedenfalls andächtig – man hätte die berühmte Stecknadel fallen hören können – und wurde belohnt: Als vorletztes Stück gab es Bowies Hit „Ashes To Ashes“in einer begeistern­den Umsetzung, bei der das Ensemble zum Chor wurde und sich dann selbst den Ton abdrehte. Nach 80 Minuten war Schluss. Es war alles gesagt.

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Die britische Gitarristi­n Anna Calvi mit dem Ensemble Stargaze in der Elphi

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