Stau-Chaos in Hamburg
Baustellen auf A1 und A7 sorgen für Verkehrskollaps.
Drei Männer in Overalls und Warnwesten beugen sich wie Ärzte bei einer OP vor dem Elbtunnel über ein kleines Loch in der Fahrbahn. Was sie bei dieser Schlüsselloch-OP an einer profanen Dehnungsfuge ermitteln, das entscheidet darüber, wie viele Tage 120 000 Pendler, Lkw und Reisende noch südlich der Elbe im Stau stecken. Es fühlt sich an wie bei der „Versteckten Kamera“. Seit zehn Tagen gibt es fast täglich eine neue Hiobsbotschaft, die den Verkehr für Stunden fast komplett lahmlegt. Alles begann mit einem umgekippten Laster voller Mehl auf Höhe der A7-Abfahrt Volkspark. Dann folgte die erste gerissene Dehnungsfuge vorm Tunnel. Dann ein schwerer Auffahrunfall mit einem Toten und dann riss zwei Tage nach der Reparatur der ersten Dehnungsfuge die zweite. Und auf einer Ausweichstrecke auf der B73 kurz vor Buxtehude verunglückten gestern zwei Menschen schwer.
Jeder, der ernsthaft glaubte, noch einen Schleichweg zu kennen, stand am Ende auf irgendeiner kleinen Straße noch länger, als wenn er sich brav ans Stauende eingereiht und zwei Stunden Radio gehört hätte.
In den Harburger Bergen fuhren Autos mit bayerischen Kennzeichen demütig aus unbefestigten Waldwegen auf die Hauptstraße zurück. Lkw-Fahrer starrten mit stahlhartem Blick und vorgerecktem Kiefer geradeaus und ließen an den Autobahn-Auffahrten niemanden mehr einfädeln. Die Nerven lagen blank.
Grund für das Desaster: Auf der A1 sind gerade wegen Fahrbahn-Erneuerungen nur zwei Spuren frei. Das führt schon frühmorgens zu bis zu 15 Kilometer langen Rückstaus. Womit die Verkehrsbehörde so nicht gerechnet hatte. Aber die Arbeiten sind eh unvermeidlich. Wenn dann auf der A7 etwas Unvorher-