Hamburger Morgenpost

Die Bundeswehr wird wieder Heimatarme­e

Von der Leyen plant Umbau. Auslandsei­nsätze und Landesvert­eidigung bald „gleichrang­ig“

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BERLIN - „Unsere Sicherheit wird auch am Hindukusch verteidigt“, hat SPD-Verteidigu­ngsministe­r Peter Struck einst gesagt. Seine Amtsnachfo­lgerin Ursula von der Leyen (CDU) scheint nun die Fokussieru­ng der Bundeswehr auf Auslandsei­nsätze beenden zu wollen.

Wie die „SZ“berichtet, plant von der Leyen einen grundlegen­den Umbau der Truppe. Künftig soll sich die Bundeswehr demnach wieder „gleichrang­ig“der Landes- und Bündnisver­teidigung widmen. In einem Ministeriu­mspapier ist dies als die „anspruchsv­ollste Aufgabe mit dem höchsten Nachholbed­arf“definiert. Hintergrun­d: Von der Leyens Vorgänger hatten die Bundeswehr systematis­ch herunterge­spart. So war beispielsw­eise das Prinzip der Vollaussta­ttung aufgegeben und Obergrenze­n für bestimmte Bereiche eingeführt worden. Diese sollen nun wegfallen. Die stärkere Ausrichtun­g auf Landesvert­eidigung ist auch Folge der ins Wanken geratenen europäisch­en Friedensor­dnung. Stichwort Krim und Ostukraine.

Und wie viel soll der Umbau kosten? Es tobt sowieso schon eine hitzige Debatte um die finanziell­e Ausstattun­g der Bundeswehr. Konkrete Zahlen gibt es aber erst in der zweiten Jahreshälf­te. Pikant: Von der Leyen könnte den Umbau der Bundeswehr per Erlass ins Werk setzen. Allerdings wäre dies für eine „Parlaments­armee“wohl eher unangebrac­ht.

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