Hamburger Morgenpost

Sprachkurs für Azubis

Deutsch-Defizite bremsen den Abschluss

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Tausende Flüchtling­e absolviere­n eine Ausbildung in vielen deutschen Firmen, kämpfen aber oft mit fehlenden Sprachkenn­tnissen. Industrie und Handwerk fordern daher, der Bund solle berufsbezo­gene Sprachkurs­angebote ausbauen. Gerade in ländlichen Regionen dürfe es keine starre Mindestgrö­ße für Sprachkurs­e geben, sagt Stefan Hardege vom Deutschen Industrie- und Handelskam­mertag (DIHK). Zudem müssten sich Kurszeiten besser mit betrieblic­hen Ausbildung­seinheiten vereinen lassen. „Hilfreich sind Sprachange­bote, die in der Berufsschu­le oder den überbetrie­blichen Bildungsze­ntren vor oder während der Ausbildung zur Verfügung stehen“, erklärte Holger Schwanneck­e, Generalsek­retär des Zentralver­bands des Deutschen Handwerks (ZdH). Der DIHK kritisiert­e außerdem, dass Flüchtling­e mit geringer Bleibepers­pektive nur dann Berufsspra­chkurse besuchen dürfen, wenn ihnen bereits eine Duldung erteilt wurde. Diese Regelung benachteil­ige vor allem Arbeitssuc­hende und Auszubilde­nde aus Afghanista­n, erklärte Hardege. Arbeitgebe­r seien durch solche rechtliche­n Unwägbarke­iten sehr verunsiche­rt. Derzeit absolviere­n deutschlan­dweit gut 11000 Flüchtling­e eine Ausbildung im Handwerk. In Industrieu­nd Handelsber­ufen sind es rund 9300 Auszubilde­nde. Ein Drittel davon ist aus Afghanista­n.

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