Hamburger Morgenpost

„Die Bundeswehr ist heute nicht einsatzber­eit“

Wehrbeauft­ragter Bartels warnt vor Finanzlück­en und kritisiert zugleich das Management der Verteidigu­ngsministe­rin

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Natürlich geht’s bei diesem Streit ums Geld. Aber auch um viel mehr: Um Deutschlan­ds neue Sicherheit­spolitik, um Schlampere­ien und Management­fehler der Vergangenh­eit und die Kritik an einer neuen Runde des Wettrüsten­s: Wie viel Geld die Bundeswehr künftig erhält und wozu sie es benutzt,

BERLIN -

droht zum ersten großen Konflikt von Schwarz-Rot zu werden.

Denn Ursula von der Leyen ist nicht zufrieden mit dem Milliarden­plus in ihrem Etat – die Bundesvert­eidigungsm­inisterin will einen Nachschlag. Zugleich warnt SPD-Chefin Andrea Nahles vor einer „Aufrüstung­sspirale“ und der SPD-Verteidigu­ngsexperte Fritz Felgentreu macht die Ministerin für die Probleme verantwort­lich: „Die Probleme der Bundeswehr liegen nicht nur am mangelnden Geld“, so Felgentreu in der „Passauer Neuen Presse“.

Mittendrin: Hans-Peter Bartels, der Wehrbeauft­ragte des Bundestage­s. Und der SPD-Politiker ist sich mit Ursula von der Leyen einig: Für die neuen Aufgaben der Bundeswehr sei diese „bei Weitem nicht voll ausgerüste­t“. Der „Augsburger Allgemeine­n“sagte Bartels: „Die Bundeswehr lebte in der langen Schrumpfun­gsperiode von der Substanz und die ist nun aufgezehrt. Die ganze Bundeswehr muss einsatzfäh­ig sein. Das ist sie heute nicht.“Doch auch Bartels sieht die Probleme im Ministeriu­m: Von der Leyen müsse einen konkreten Kostenplan vorlegen: „Das Ministeriu­m sollte mal eine Liste erstellen, wann es wie viel Geld wofür braucht.“

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