Hamburger Morgenpost

Hier stirbt die Hoffnung

In der „Unabsteig-Bar“erleben MOPO- Reporter, wie furchtbar die HSV-Fans leiden

- O.wunder@mopo.de

OLAF WUNDER Am besten fangen wir diese Reportage mit dem Ende an: Damit, dass es so ist, wie die ganze Saison: Dass alle weiter zittern müssen – aber auch noch hoffen dürfen. Allen voran Mario Drifte, der Wirt der „UnabsteigB­ar“in Stellingen. Was er denn macht, wenn der HSV in die Zweite Liga muss? Der 53-Jährige guckt etwas sparsam. „Vielleicht nenne ich meine Kneipe dann ,Unfass-Bar‘ oder ,Unabsteig-Bar 2.0‘, wer weiß. Ein paar Ideen habe ich da schon.“

So, und nun erzählen wir diese Geschichte mal von vorne und fangen damit an, dass wir MOPO-Reporter gestern in genau dieser Kneipe sind und hoffen, dass der HSV den nächsten Schritt in Richtung Klassenerh­alt geht und in Frankfurt siegt. 200, 250 Gäste wollen das auch. Darunter diese drei, die wir zufällig kennenlern­en und die wir 90 Minuten dabei beobachten, wie sie bangen und zittern, anfeuern, und fluchen: Busfahrer Peter Keller (51), Bierbrauer Jörg Trautmann (50) und Großhandel­skaufmann Sven Bruschke (47). Gute Kumpel sind sie und natürlich HSV-Fans. Nach den zuletzt guten Leistungen des Teams ist der Sieg für sie eine ausgemacht­e Sache. Aber wie hoch? „2:1“sagt Keller, Trautmann: „3:0“, Bruschke: „3:1“.

Dass es anders kommen wird, ist schon nach wenigen Spielminut­en absehbar. „Wirklich da sind sie noch nicht“, brummt Keller in seinen nicht vorhandene­n Bart. Trautmann wird langsam immer saurer: Als wieder mal ein Frankfurte­r Spieler fast ungehinder­t bis vors Tor spaziert, brüllt er: „Mensch, greift den doch mal!“und macht eine wegwerfend­e Handbewegu­ng.

Andere in der total verrauchte­n Kneipe nehmen das mäßige

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