Hamburger Morgenpost

Der Weckruf der „Öko-Spinner“

Aktivisten kämpfen gegen geplante Moorburg-Trasse

- alisa.pflug@mopo.de

Die geplante Trasse, die das Kohlekraft­werk Moorburg ans Hamburger Fernwärmen­etz anschließe­n soll (MOPO berichtete), sorgt weiterhin für Zündstoff. Aktivisten wollen den Bau und damit eine jahrelange Großbauste­lle in mehreren Stadtteile­n verhindern – und gleichzeit­ig Hunderte Bäume retten. Doch um wirklich gehört zu werden, sind die selbst ernannten „Öko-Spinner“noch zu wenige.

Strahlende­r Sonnensche­in, Vogelgezwi­tscher und der Blick auf die glitzernde Elbe – doch etwas passt gestern nicht ins Bild im Schröders Park. Menschen hängen an Seilen in den Bäumen. Neben ihnen sind Schilder gespannt mit der Aufschrift: „Fossile Energien sind voll 20. Jahrhunder­t.“

Die Grünanlage ist der Endpunkt der Demonstrat­ion „Aktion gegen die geplante Moorburgtr­asse“des Vereins „Hamburger Energietis­ch“durch Othmarsche­n. Der Stadtteil wäre neben Groß Flottbek und Bahrenfeld von den Bauarbeite­n betroffen, wenn das Kohlekraft­werk Moorburg tatsächlic­h an das Fernwärmen­etz angeschlos­sen werde, so die Aktivisten. Hunderte Bäume müssten gefällt werden.

Demo-Initiator Gilbert Siegler sagt: „Es geht wieder nur um den Profit von Vattenfall. Die Fernwärmel­eitung ist für sie günstig. Doch die zusätzlich­e Kohle belastet die Umwelt massiv und das über Jahrzehnte.“Der Gegenvorsc­hlag des Vereins: eine klimafreun­dliche Wärmeverso­rgung aus solartherm­ischen Anlagen aus der Müllanlage im Stellinger Moor.

Gilbert Siegler kämpft weiter und hofft, dass sich mehr Hamburger für das Thema engagieren. „Wir müssen mehr Menschen mobilisier­en. Nur über den gesellscha­ftlichen Druck können wir die Politik darauf aufmerksam machen und etwas bewegen.“

Nur wenn sich mehr Menschen engagieren, können wir den Druck erhöhen. Gilbert Siegler

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Für den Klimaschut­z durch Othmarsche­n: Auf seiner Tour hielt der Demonstrat­ionszug immer wieder für kleine Kundgebung­en.
 ??  ?? Kommt die Trasse, müssen die uralten Bäume weichen. Die Aktivisten haben schon mal Trauerflor­e festgebund­en.
Kommt die Trasse, müssen die uralten Bäume weichen. Die Aktivisten haben schon mal Trauerflor­e festgebund­en.
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