Videobeweis „klaut“Ito sein
Schiri Aytekin mit Funkkontakt nach Köln. Die Entscheidung war aber richtig
Klassischer Fall von zu früh gefreut - aber musste es gleich so bitter kommen? Der HSV wähnte sich in Frankfurt schon auf der Siegerstraße, wurde dann eines Besseren belehrt. Diesmal war es der Liga-Dino, der die ganze Brutalität des Videobeweises kennenlernte.
Sie alle rissen in dieser 25. Minute die Arme in die Höhe, etwa 15 Sekunden lang ging das so. Gerade hatte Tatsuya Ito nach Aaron Hunts Pass zum vermeintlichen 1:0 getroffen, emotionaler Ausnahmezustand bei jedem, der zum HSV hielt. Dann der Schock: Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte Funkkontakt Video-Assistent
Günter Perl nach
Köln, bildete nach Rücksprache mit seinen Fingern das viereckige Zeichen für einen Fernseher. Videobeweis also und kein Tor, weil
Ito hauchzart im Abseits stand. Drei Minuten später lag der HSV dann zurück.
Der VideoSchock von Frankfurt, er passte an diesem Tag ins Bild. Eine richtige Entscheidung, zu
kristallisierte sich nach Abpfiff heraus. Zuvor konnte beim Betrachten der Bilder niemand ernsthaft mit bloßem Auge beurteilen, ob die Entscheidung korrekt war oder nicht. Da jubilierte dann Ex-Schiedsrichter Dr. Markus Merk bei TV-Sender Sky: „Für den Video-Assistenten ist das ein Bewerbungsvideo des Jahres!“Kann man aus Sicht des DFB so sehen. Das Entsetzen der das Hamburger ließ dadurch keineswegs nach. „Manche Schiedsrichter lassen so knappe Szenen laufen, manche nicht, das ist bitter“, zürnte HSV-Angreifer Nicolai Müller. „Das war eine Entscheidung zu unserem Leidwesen“, urteilte auch Trainer Christian Titz. „Es war schwierig zu sehen. Ich aber denke: Fußball ist ein Emotionssport, man sollte sich auch direkt über ein Tor freuen dürfen – nicht mit Verzögerung.“
Für den HSV kam es noch dicker: Freuen durften sich diesmal nur die anderen. Dem HSV blieb nichts als Frust. Davon aber mehr als genug.
Für den Video-Assistenten ist das ein Bewerbungsvideo des Jahres!