PANORAMA „InSight“soll Geheimnisse des Mars lüften
Deutsches Messgerät für Wärmefluss ist mit an Bord
Bei Feuerwehr-Einsätzen müssen Helfer häufig auch Haustiere retten, die eine Rauchvergiftung erlitten haben. Deshalb rüsten erste Feuerwehren auf: Die Retter in Delmenhorst (Niedersachsen) etwa kauften Beatmungsmasken extra für Haustiere in drei Größen – passend für Dogge, Hamster und Wellensittich.
Um 13 Uhr Mitteleuropäischer Zeit ist die Raumsonde „InSight“vom kalifornischen Luftwaffenstützpunkt Vandenberg zum Mars aufgebrochen. Im November soll sie auf dem Erdnachbarn landen. Dann steht dem Roten Planeten eine gründliche Untersuchung bevor ...
VANDENBERG -
Es sei „der erste gründliche Check-up seiner Vitalfunktionen, seit der Planet sich vor 4,5 Milliarden Jahren geformt hat“, heißt es von der US-Raumfahrtbehörde Nasa.
Die 650 Millionen Euro teure Mission ist auf zwei Jahre angelegt. Eigentlich war der Beginn schon für 2016 geplant, musste jedoch wegen eines undichten Forschungsinstruments werden.
Das Design des 360 Kilogramm schweren Landers basiert vor allem auf der Raumsonde „Phoenix“, die 2008 auf dem Mars landete und einige Monate lang Daten funkte. Anders als beispielsweise der Rover „Curiosity“kann „InSight“nicht rollen, sondern bleibt stationär an einem Ort.
Der Lander muss stillhalten, sonst könnten die sensiblen Messinstrumente kaputt gehen, mit denen er die Vitalfunktionen des Planeten messen soll. Eines der zentralen Vorhaben ist die Messung des Wärmeflusses. Dafür hat die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt ein Messgerät entwickelt, das verschoben bis zu fünf Meter unter die Oberfläche des Planeten vordringen kann.
Wichtig ist den Experten auch die Messung des PlanetenPulses. Ein Seismometer registriert Erschütterungen, die etwa durch Beben hervorgerufen werden. Bis zu 100 Marsbeben erwarten die Wissenschaftler im Lauf der zweijährigen Mission, wahrscheinlich nicht stärker als 6,0 auf der Richter-Skala.
Die Forscher versprechen sich Informationen über die Entstehungsgeschichte des Mars und erhoffen sich auch Erkenntnisse über die Erde, sagt Nasa-Manager Bruce Banerdt, der seit 25 Jahren an der Mission arbeitet. „Das wird uns helfen zu verstehen, wie Gesteinsbrocken sich formieren, etwa die Erde, ihr Mond und Planeten in anderen Sonnensystemen.“
„InSight“wird auf dem Mars dabei nicht alleine sein. Seit mehr als 50 Jahren nimmt die Nasa den Planeten ins Visier, derzeit rollen unter anderem die Rover „Opportunity“und „Curiosity“über den Planeten. Mit „Mars2020“steht schon der „InSight“-Nachfolger in den Startlöchern.
Doch zuerst steht die Landung auf dem Mars an – und die ist trotz aller Erfahrung weiter eine hochkomplexe Sache. Das musste 2016 die Europäische Raumfahrtagentur Esa erleben: Ihre Sonde „Schiaparelli“stürzte infolge eines Computerfehlers beim Landeanflug ab.