Attacke auf Freiburger Wahlsieger – wie gefährlich leben Politiker?
FREIBURG - In der südbadischen Stadt Freiburg hat der parteilose Politiker Martin Horn den grünen Oberbürgermeister Dieter Salomon aus dem Rathaus gedrängt. Der 33-Jährige hatte mit 44,2 Prozent weit vor dem Amtsinhaber (30,7 Prozent) gelegen, der vor 16 Jahren erster grüner Bürgermeister einer Großstadt geworden war.
Die Siegesparty war zunächst ausgelassen, aber um 20.30 Uhr kippt die Stimmung plötzlich. Ein polizeibekannter 54-Jähriger mit einer psychischen Erkrankung schlug Horn, der Wahlsieger musste ins Krankenhaus. „Heute ist Welt-Lachtag“, kommentiert er den Vorfall anschließend via Facebook. Seine Nase sei gebrochen, ein Zahn abgebrochen – „alles pillepalle. Vielen Dank an alle Unterstützer“, sagt er.
Mal wieder diskutiert Deutschland: Wie gefährlich leben Politiker? Erinnerungen an den 17. Oktober 2015 wurden wach, als die Kölner Spitzenkandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin, Henriette Reker, Opfer eines Messerattentäters wurde, der später angab, mit der Flüchtlingspolitik nicht einverstanden gewesen zu sein.
Während Spitzenpolitiker seit den schlimmen Attentaten auf den damaligen SPDVorsitzenden Oskar Lafontaine oder Innenminister Wolfgang Schäuble (beide 1990) flächendeckend Personenschutz genießen, stehen Lokalpolitiker schutzlos da.