So kam es zum Todes-Crash von Eimsbüttel
Radfahrerin Saskia S. (33) wird von Laster überrollt und stirbt. 200 Trauernde bei Mahnwache
Morgens um 8 Uhr. Hamburg ist auf dem Weg zur Arbeit. Es ist warm, es ist sonnig. Der Beginn eines traumhaften Tages. Dann diese Tragödie. Der Albtraum eines jeden Radfahrers wird wahr: Saskia S. (33), Mutter zweier kleiner Kinder, wird von einem Lastwagenfahrer übersehen – und stirbt noch vor Ort. Der Eppendorfer Weg/Ecke Osterstraße: Der 48-jährige Fahrer eines Kühllasters fährt auf dem Eppendorfer Weg in Richtung Hoheluftchaussee. Die Ampel zeigt Grün, da gibt er Gas und biegt nach rechts in die Osterstraße ein.
Dass die 33-jährige Saskia S. neben ihm auf einer Radspur unterwegs ist, übersieht er offenbar. Die Frau will geradeaus weiter. Damit nimmt das Unglück seinen Lauf: Der Lkw fährt Saskia S. nicht nur an, er überrollt die junge Frau regelrecht. Sie erleidet dabei schwerste Verletzungen.
Einsatzkräfte sperren nach dem Eintreffen sofort die viel frequentierte Kreuzung ab. Ein Rettungshubschrauber der Bundeswehr landet auf der Osterstraße. Für Saskia S. kommt jede Hilfe zu spät. Sie liegt bewusstlos unter dem tonnenschweren Fahrzeug, eingeklemmt zwischen Vorderund Antriebsachse.
Sie ist zu keinem Zeitpunkt mehr ansprechbar. Nachdem Reanimationsversuche gescheitert sind, kann der Notarzt nur noch den Tod der 33Jährigen feststellen. Der Lasterfahrer erleidet einen Schock. Er wird von Seelsorgern betreut.
Der Verkehrsunfalldienst der Polizei versucht nach der Tragödie den Hergang des Unfalls zu rekonstruieren. Dabei kommt auch ein 3DLaserscanner zum Einsatz. Wahrscheinlich hat sich die Frau im toten Winkel des Lasters befunden – ungesehen vom Fahrer, dem Tode chancenlos ausgeliefert.
Gestern Abend versammelten sich rund 200 Hamburger am Unfallort zu einer Mahnwache. Trauernde legten Blumen, Abschiedsbriefe und Kerzen ab.
Es ist nicht der erste Unfall dieser Art. Immer wieder kommt es zu schweren, teils tödlichen Vorfällen in Hamburg. Erst vor rund zwei Wochen ist eine Radlerin am Poppenbütteler Weg in Hummelsbüttel tödlich verletzt worden. Im Jahr 2017 starben in Hamburg laut Unfallstatistik drei Fahrradfahrer – 2018 sind es in nicht einmal fünf Monaten schon zwei. Und die Radsaison hat gerade erst begonnen.