Die Folgen des Abstiegs für Hamburg
Weltwirtschafts-Institut rechnet mit 30 Millionen Euro Verlust. Dehoga-Chefin hält Elphi für viel wichtiger
Hat der Abstieg des HSV wirklich so wenig negative Auswirkungen, wie Sportsenator Andy Grote meint? Der Ökonom Henning Vöpel vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) sieht das anders. Er beziffert den Einkommensund Beschäftigungseffekt durch den Verein auf rund 100 Millionen Euro oder rund 700 bis 800 Arbeitsplätze. Durch den Abstieg gerieten diese Jobs direkt im Verein und indirekt in Kneipen, Restaurants und Imbissbuden zum Teil in Gefahr.
Vöpel erwartet einen Verlust von 30 Millionen Euro Wertschöpfung – allerdings mehr für den Verein als für die Stadt – im ersten Zweitliga-Jahr. Und zwar erzeugt durch Zuschauerschwund, fehlende TV-Gelder, rückläufige Verkaufszahlen bei Merchandising-Produkten und abspringende Sponsoren.
Aber es gebe auch einen positiven VermarktungsEffekt. Und zwar durch die nun anstehenden Nordderbys gegen St. Pauli und vielleicht auch Holstein Kiel.
Die Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Ulrike von Albedyll ist gefasst: „Der Abstieg des HSV kann das Image unserer sehenswerten Stadt nicht beschädigen.“Längst hätten sich die Tourismus-Vermarkter auf die Elbphilharmonie als Aushängeschild fokussiert.
Die geschätzten 5000 Hotelübernachtungen pro HSV-Heimspiel haben an den erwarteten 14 Millionen Übernachtungen 2018 nur einen Anteil von 0,035 Prozent. Ebenso wäre der Verlust von bis zu 100 Millionen Euro bei Gesamtumsätzen der Tourismusbranche von rund sechs Milliarden Euro eher gering.