Danke für diese tolle Leistung, Michael!
Die beste Platzierung seit Lena 2010
Dieser Erfolg überraschte sogar die erfolgreichsten Orakel. „Jaaaa! Die beste Platzierung für Deutschland seit Lenas Sieg! Hammer!“, rief Georg Uecker auf seiner ESC-Party – nachdem Michael Schulte (28) mit „You Let Me Walk Alone“den vierten Platz abräumte. Genau das hatte er vorhergesehen – wenn er auch Schulte lieber vorsichtig nur auf Platz zehn setzte. Es wurde noch besser. Das deutsche ESC-Wunder nach fünf Nullnummern in Folge – es hat klar erkennbare Ursachen. Die MOPO erklärt den deutschen Erfolg.
➤ Lockerheit: „Michael Schulte kann in wenigen Minuten Menschen von sich überzeugen – weil er unverkrampft ist und authentisch redet“, schwärmt Uecker. Das bewies er schon bei seinem kurzen HalbfinalAuftritt im Interview – und wiederholte es jetzt. „Er hat seine drei Minuten perfekt genutzt.“
➤ Bescheidenheit: „Ich kann das gar nicht glauben“, erklärte Schulte nach dem Finale. „Vier Mal 12 Punkte, Platz 4 – das hätte ich nie zu träumen gewagt.“Kein übliches Understatement – Schulte tickt so, ist dankbar und demütig. Das kam an! Und nach seinem Erfolg gönnte er sich dann sogar „ein Sektchen“. Verdientermaßen.
➤ Song: „Er hatte mit die beste Ballade im Feld“, analysiert Uecker. „Das hat in diesem Jahr voller Knallbonbon-Songs nicht für ganz oben gereicht, aber hat die Fans von ruhigeren Songs abgeholt.“
➤ Jury-Faktor: Unser Beitrag bekam von den Zuschauern im Tele-Voting nur die Hälfte der Stimmen von Siegerin Netta aus Israel (siehe Text unten). Aber fast alle Länder-Jurys hatten Punkte für Michael, das summierte sich.
➤ Keine Michael sang über seinen toten Vater – und sprach offen über seine eigenen Familienpläne, von der Hochzeit bis zur Geburt seines Sohnes im Sommer. Das brachte Sympathiepunkte – obwohl Freundin Kiki (war in Lissabon die ganze Zeit an seiner Seite) sich immer im Hintergrund hielt.
➤ Werbetour: Obwohl er sich nach seinem Triumph im Vorentscheid in Deutschland fast rar machte, war Schulte aktiv. Er tingelte durch Europa, warb für sich und seinen Song. Auch in Lissabon, bei vielen Proben und Empfängen. „Das ist meine Chance und dafür kämpfe ich“, sagte er der MOPO. Hat sich gelohnt!