Paketboten haben mich verprügelt! Zusteller wollten Lieferung nicht in 4. Stock tragen – da gab es Streit
Eigentlich wollte Oliver M. nur das Gästezimmer seiner Winterhuder Wohnung renovieren. Er hatte Möbel bestellt, am Dienstag wurden Schrank und Co. von Zustellern geliefert – und Oliver M. erst bepöbelt und dann vermöbelt.
Inzwischen ermittle die Polizei gegen einen der Boten wegen Körperverletzung, bestätigte eine Sprecherin der MOPO. Oliver M. kann immer noch nicht glauben, was sich da am Dienstag abgespielt hat. „Die Zusteller haben sich zuerst beschwert, dass sie nirgends parken können“, sagt er. Oliver M. wohnt mit seinem Freund am Hamelausweg in Winterhude, Paketzusteller stehen auf der Einbahnstraße meist in zweiter Reihe. „Dann haben sie uns bepöbelt, weil sie die Möbel in den vierten Stock tragen mussten – obwohl das so vereinbart war“, sagt er.
Die Männer hätten sie beleidigt, die Pakete gegen den Türrahmen und auf den Boden geknallt. Irgendwann habe Oliver M. sich bei dem Möbelhaus gemeldet, bei dem er bestellt hatte. „Dort waren sie dankbar für den Hinweis, kurz darauf rief mich eine Mitarbeiterin von Hermes an, um meine Beschwerde entgegenzunehmen.“ Die Boten lieferten für ein Subunternehmen von Hermes aus.
Als endlich alle Möbel – mehr oder weniger heil – in der Wohnung waren, musste der 27-Jährige nur noch den Lieferschein unterschreiben. „Einer der Boten bemerkte, dass ich dort eine Beschwerde eintrug, und schubste mich vom Stuhl. Er entriss mir den Schein, die beiden liefen aus der Wohnung“, schildert er.
Weil der Bote seinen Stift vergessen hatte, kehrte er noch einmal zurück zur Wohnung. Oliver M. bestand darauf, die Beschwerde fertigzuschreiben, bevor er den Kugelschreiber zurückgebe. „Für einen Moment verschwanden sie ins Treppenhaus, dann kamen sie zurück und begannen, auf uns einzuschlagen“, sagt er. Ein Hämatom an seinem Oberarm zeugt von der Attacke.
Erst als Nachbarn ins Treppenhaus kamen, ließen die Schläger-Boten von Oliver M. und seinem Freund ab, die Männer flüchteten. Die Polizei konnte die Beschuldigten stellen, nahm die Identität eines 28-Jährigen auf. Gegen ihn wird jetzt wegen Körperverletzung ermittelt.
Hermes bedauerte den Vorfall: „Das geht wirklich gar nicht. Wir möchten uns in aller Form für das Verhalten der Zusteller entschuldigen“, heißt es in einem Statement des Paketdienstes. Die Boten seien bei dem Subunternehmen entlassen worden.