Der Traum aller Radler Tempo-Limits und geschützte Wege: Petition soll Senat zum radikalen Umdenken bringen
LUKAS M. HEGER Sie sind breit, heben sich farblich von der Straße ab und Pfosten an ihren Rändern sorgen für Sicherheit: „Protected Bike Lanes“– geschützte Fahrradwege. In anderen Städten werden die schon längst beradelt, in Hamburg kämpft die Initiative „Kurs Fahrradstadt“dafür, dass dieser RadlerTraum auch bald auf unseren Straßen Realität wird.
Mit „Kurs Fahrradstadt“will Initiator Kai Ammer (42) neue Ideen in die Verkehrsdiskussion einbringen und fordert in einer Petition mit seinen Mitstreitern ein „radikales Umdenken“von der Stadt. Ganz oben auf der Forderungs-Liste steht der Wunsch nach einer „inklusiven, geschützten RadwegeInfrastruktur nach besten Vorbildern“.
Das heißt: In der zukünftigen Fahrradstadt Hamburg soll niemand vom Radverkehr ausgeschlossen werden. Egal ob Kind, Wenigoder Vielradler, für alle sollen die geschützten Radwege nutzbar sein. Zudem fordert die Initiative die Stadt auf, Tempolimits für Autos herabzusetzen und ist sich sicher: Langsameres Fahren erhöht die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger – und leistet nebenbei auch einen Beitrag zum Klima- und Lärmschutz.
Am Sonnabend rief die Initiative „Kurs Fahrradstadt“ zu einer Demonstration auf. Unter dem Motto „Gute FußRadwege und Tempo 30 können Leben retten!“zogen rund 200 Fahrradfahrer durch Eimsbüttel (MOPO berichtete) und forderten, dass die Straßen im Stadtteil für Radler durch einen VierPunkte-Plan sicherer gemacht werden.
An Kreuzungen, so die Forderung, benötige man großzügigere Aufstellflächen für Fahrradfahrer. Diese Flächen müssten vor den Auto-Haltelinien entstehen, damit sich Radler gut sichtbar für die Autofahrer aufstellen und nicht übersehen werden können. Dadurch, so Ammer, würden „unnötige Gefährdungen für Radfahrende“ausgeschlossen.
Um Gefahrenquellen für die Zweiradfahrer weiter zu minimieren, fordert die Initiative um Ammer zudem Tempo 30 auf der Osterstraße, dem Eppendorfer Weg und der Bundesstraße sowie den Rückbau von Parkplätzen vor Kreuzungen. Das würde ermöglichen, dass Radler in Gefahrensituationen auf den Gehweg ausweichen könnten. Ebenfalls zurückgebaut werden sollen Bushaltebuchten. Da viele Fahrradwege durch die Haltestellen führen und so „neue Konfliktpunkte schaffen“, sollen Busse zukünftig auf der Fahrbahn halten.
Für diese vier Veränderungen braucht es laut Ammer nicht viel: „Alle diese Forderungen kosten, bis auf die Haltestellen, nur ein wenig weiße Farbe und ein paar neue Schilder.“
Um unsere Forderungen umzusetzen, braucht es nicht besonders viel. Kai Ammer, Initiator „Kurs Fahrradstadt“