Das Finale
Duell der Gegensätze ist auch aus deutscher Perspektive spannend
Heute Abend (20.45 Uhr) steigt in Kiew das Finale der Besten Europas. Real Madrid gegen den FC Liverpool. Bedeutet auch: GentlemanCoach Zinédine Zidane gegen LeidenschaftsBerserker Jürgen Klopp. Selfie-Sixpack-Ronaldo gegen Verlegen-Lächler Mohamed Salah. Madrilenische Variabilität gegen Angriffs-Inselfußball. Und Deutschland? Ist mit keinem Klub vertreten, aber doch mittendrin.
„Trust in Klopp“steht auf Shirts an der Anfield Road. Sie lieben ihren „gottgleichen“Coach, der die „Reds“(Sieger 2005) wieder an die europäische Spitze geführt hat. Dafür, wie er im Trainingsanzug – mal zeternd, mal beim Jubel mit den Fäusten in die Luft boxend – die Coaching-Zone längsspurtet. Und vor allem dafür, wie er dem Klub den typischen KloppStil eingeimpft hat: klares System, ständiges Pressing, brutal effektiver Angriffsfußball.
Zinédine Zidane war schon ein Volksheld in Madrid, als er Anfang 2016 Real übernahm. „Er ist einer der zehn, nein, der fünf besten Spieler der Geschichte“, sagt Klopp über ihn. Heute ist er ein Trainer-Held, hat die Chance, zum dritten Mal in Folge die Champions-LeagueTrophäe nach Madrid zu holen.
Entscheidend auf dem Feld: das Duell der Torjäger. Der Shooting-Star der Saison: Mohamed Salah (25). 32 Tore in der Premier League, bildet er auch im europäischen Wettbewerb ein unfassbar effektives Trio mit Roberto Firminho (26) und Sadio Mané (26). Auf der anderen Seite Weltfußballer Cristiano Ronaldo (33). 28 Tore in 21 Spielen der Rückrunde. Team-Kollege Toni Kroos (28): „Cristiano macht das glaube ich seit zehn, 15 Jahren so.“
Kroos selbst könnte heute Abend als einziger Deutscher überhaupt seinen vierten Königsklassen-Triumph feiern. Verhindern möchte dies unter anderem Liverpools Torhüter Loris Karius (24). Es ist – auch aus deutscher Perspektive – angerichtet.