Spielregeln für Fußball-Fans
Im Auto ist nicht alles erlaubt, wenn es ums Jubeln bei Deutschen Siegen geht – aber vieles
hat eine Kapazität von 90 Kilowattstunden (kWh). Mittels Schnelllade-System soll die Batterie schon nach 40 Minuten wieder zu 80 Prozent aufgefüllt sein. Der Unterflur-Einbau hat noch einen anderen Vorteil: Der Schwerpunkt des Fahrzeugs liegt nah am Boden, das unterstützt ein sattes und agiles Fahrgefühl. Die Neigung in Kurven ist gering – auch wenn die Reifen auf den 22 Zoll großen Leichtmetallrädern manchmal Schmerzlaute von sich zu geben scheinen.
Die großen Räder sind Teil eines Design-Konzepts, das Wiedererkennbarkeit und Innovation zu vereinen trachtet. Natürlich sollen die Menschen den IPace auf Anhieb als Jaguar erkennen, aber der Neuling soll sich auch so von den anderen Modellreihen unterscheiden, dass es seine technische Sonderstellung untermauert. Verantwortlich für das Styling ist Jaguar-Chefdesigner Ian Callum. Der Schotte, der einst die Welt mit so wenig spektakulären Schöpfungen wie dem Ford Transit beglückte, leitete bereits mit den Modellen XF und XJ die Metamorphose der Marke von traditionellen zu innovativen Gestaltungsmerkmalen ein.
Dazu gehört, dass der neue IPace bei eher durchschnittlichen Außenmaßen (4,68m Länge) über einen Radstand von nahezu drei Metern verfügt.
Das sogenannte „Cab-Foreward“-Design rückt die Passagierkabine optisch näher an die Vorderachse, verkürzt die Haube und schafft so Platz für Insassen und Gepäck. Bei einem Elektro-Fahrzeug ist ein langer Radstand schon deshalb hilfreich, weil er mehr Platz für die Module des Hauptakkus schafft – für den Treibstofftank sozusagen. Nach dem neuen WLTP-Zyklus soll der I-Pace mit einer Ladung bis zu 480 Kilometer weit fahren können.
Um diesem Wert möglichst nahe zu kommen, können die Fahrer die tatsächliche Leistung der an Vorder- und Hinterachse montierten Synchronmotoren nur abgeregelt ausnutzen: Bei 200 km/h begrenzt die elektronische Bremse den Vortrieb. Umso flotter zischt der I-Pace den Mitbewerbern an der Ampel davon: 4,8 Sekunden sind ein Wert, bei dem nicht einmal jedes Sportcoupé mithalten kann. Millionen Fußball-Fans rund um den Globus fiebern bereits der Weltmeisterschaft 2018 in Russland entgegen. Vor allem in Deutschland ist die Vorfreude groß, schließlich sind Jogis Jungs als Titelverteidiger am Start. Das Mega-Turnier ist zugleich der Anpfiff für zahlreiche Autokorsos mit Hupkonzerten. Dazu schwenken die Fans häufig Fahnen aus dem Fahrzeug. Doch ist das eigentlich erlaubt?
72 Prozent der deutschen Autofahrer sagen Nein, wie eine aktuelle Studie des Kfz-Direktversicherers R+V24 zeigt. Doch keine Sorge, liebe Fußball-Fans: Das Fahnenschwenken beim Autokorso ist erlaubt. „Aber nur solange die Sicht des Fahrers und die der anderen Verkehrsteilnehmer nicht eingeschränkt wird“, sagt Anka Jost, Kfz-Expertin bei der R+V24-Direktversicherung. „Denn wenn Fahnen die Sicht versperren, kann das einen Unfall verursachen.“
Denn egal was auf dem Fußballplatz auch passiert: Die Sicherheit geht immer vor. Deshalb ist es auch nicht erlaubt, im Auto zu stehen und die Fahne aus dem Schiebedach zu schwenken. Klar: Es gilt sowohl für den Fahrer als auch für die Mitfahrer die Anschnallpflicht – und die wird während der Weltmeisterschaft ganz sicher nicht aufgehoben.
Auch Hupen ist nach einem WM-Sieg theoretisch verboten und könnte mit einem Verwarnungsgeld von zehn Euro bestraft werden. Denn eigentlich ist Hupen nur als Warnung beim Überholen und bei der Gefährdung von Personen erlaubt. „Aber die Fußball-WM ist eine Ausnahmesituation, in der auch die Polizei mal ein Auge zudrückt“, räumt die Rechtsexpertin ein.
Und wer sein Auto mit Flaggen schmückt, muss darauf achten, dass diese die Sicht nicht behindern. Ansonsten droht auch hier ein Verwarngeld von zehn Euro. Außerdem darf eine Flagge maximal so breit sein wie das Auto und nicht darüber hinausragen, erklären die Expertin. Besonders beliebt sind kleine Fähnchen, die ins Fenster geklemmt werden. Dabei sollten WM-Fans beachten, dass die Fähnchen bei hoher Geschwindigkeit nicht abreißen und nachfolgende Autofahrer gefährden.
Auch für andere Fan-Dekorationen gilt es, Regeln zu beachten: Ist der Blinker in den Seitenspiegeln integriert, dürfen keine Flaggenüberzieher (sogenannte Car-Bikinis) angebracht werden. Diese würden den Blinker überdecken. Genauso wenig ist es erlaubt, den Innenrückspiegel oder Scheinwerfer und Rückleuchten mit einer Fahne zu verdecken. Bei Autos mit nur einem Außenspiegel darf die Heckscheibe nicht mit einer großflächigen Fahne dekoriert werden.