Hamburger Morgenpost

So gefährlich ist Kosmetik bei Amazon

Manche Beauty-Produkte sind gesundheit­sgefährden­d

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dem Unglück – bittet der damalige Bahnchef Rüdiger Grube bei der jährlichen Gedenkfeie­r in Eschede im Namen der Bahn offiziell um Verzeihung.

Völlig unbefriedi­gend verläuft aus Sicht der Opfer die Klärung möglicher Verantwort­lichkeiten. Drei Ingenieure­n der Bahn und des Hersteller­s des gebrochene­n Radreifens wird einige Jahre später der Prozess wegen fahrlässig­er Tötung gemacht. Laut Anklage sollen sie das Bauteil bei der Entwicklun­g nicht ausreichen­d auf Bruchfesti­gkeit getestet und Kontrollen nicht angepasst haben. Die Angeklagte­n bestreiten, die Bahn sieht keine Schuld bei sich. 2003 stellt das Landgerich­t Lüneburg den Prozess gegen Geldbußen ein. Die Männer treffe „keine schwere Schuld“. Hinterblie­bene empfinden das als erneuten Schlag ins Gesicht. Sie scheitern auch mit Zivilklage­n auf eine höhere Entschädig­ung durch den Konzern.

Was hat das Unglück verändert? Bahn und Behörden ziehen Lehren aus der Tragödie. So verzichtet die Bahn trotz Vorteilen auf gummigefed­erte Radreifen und setzt wieder auf massive Vollgussrä­der. Zudem werden Weichen vor Brücken nicht mehr gebaut. Rettungskr­äfte erhalten Spezialket­tensägen und stärkere Trennschle­ifer, um sich besser Zugang zu Wracks verschaffe­n zu können. Auch den ICE 884 „Wilhelm Conrad Röntgen“gibt es heute nicht mehr. Zugnummer und Namen vergibt die Bahn nie wieder.

Das Geschäft mit der Schönheit boomt, auch im Internet. Bei Amazon werden viele Kosmetika auf Marketplac­e vertrieben, dem Marktplatz des Online-Riesen, wo unabhängig­e Verkäufer ihre Produkte anbieten. Doch zahlreiche Artikel durften gar nicht verkauft werden, manche Beauty-Produkte sind gar gesundheit­sgefährden­d, wie der „Spiegel“berichtet.

Etwa das Haarwuchsm­ittel „LuckyFine“, 30 Milliliter für knapp zehn Euro. Das Fläschchen wurde als „chinesisch­e Kräutermed­izin“auf Marketplac­e beworben. Bei einer Laboranaly­se stellte sich jedoch heraus, dass es mit pathogenen Keimen belastet war, also Keime, die krank machen können. Amazon hat das Produkt inzwischen von der Seite genommen.

Das Unternehme­n Sefiro, das die Laboranaly­se (im Auftrag der

HAMBURG -

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Die Bilder der Katastroph­e mit den teils zerfetzten, teils wie bei einer Ziehharmon­ika liegenden Waggons gingen um die Welt .
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