Hamburger Morgenpost

Neue Liga, neues Konfliktpo­tenzial

Bei Derbys mit St. Pauli und Kiel sowie Spielen gegen Ost-Klubs droht Gewalt

- PHILIPP SIMON philipp.simon@mopo.de Magdeburg Sandhausen, Heidenheim

Am 3. August beginnt für den HSV die erste Zweitliga-Saison seiner Geschichte. Es warten Fußballfes­te, aber auch Problemspi­ele. Die MOPO hat mit einem Insider der Fan-Szene über das drohende Konfliktpe­rsonal im Unterhaus gesprochen.

Die schlimmen Bilder vom Saisonfina­le im Volkspark beim Spiel gegen Gladbach haben sich ins Gedächtnis eingebrann­t. Es war der traurige Höhepunkt der Gewalteska­lation einiger Hamburger Fan-Chaoten, die seit Jahren für Ärger sorgen.

Beim Blick auf die kommenden HSV-Gegner wird das Konfliktpo­tenzial nicht geringer. Die Stadtderby­s gegen den FC St. Pauli werden Polizei und Verantwort­liche bereits Wochen vorher beschäftig­en. Die Rivalität der beiden Hamburger Klubs ist leider zuverlässi­ger Anlass für Gewalteska­paden. Immer wieder kam es in der Vergangenh­eit zu Angriffen beider verfeindet­en Parteien.

„Es ist eine Gewaltspir­ale entstanden“, sagt der Insider der MOPO: „Es gibt täglich Berührungs­punkte beider Fanlager. Die Devise ist klar: Dieses Spiel darf nicht verloren werden! Die Polizei wird sich auf viel Arbeit vor und vor allem nach dem Spiel einstellen müssen.“

Kritisch werden auch die Partien gegen Holstein Kiel und den 1. FC Köln. Vergangene Woche hatten maskierte HSVer Fans von Kiel bei einem Amateurspi­el attackiert, nun droht auch bei den Zweitliga-Partien Ärger. „2009 kam es in der Kieler Innenstadt zu einem Überfall auf HSV-Fans. Dieser blieb aus Hamburger Sicht bislang ungesühnt“, so der MOPO-Insider: „Zudem pflegt der HSV eine Freundscha­ft mit Kiels Erzrivalen VfB Lübeck.“

Hamburger Ultras haben auch mit Köln noch eine Rechnung offen. Ende Januar überfielen rund 80 EffzehKraw­allmacher das HSVFanhaus in der Holstenstr­aße, wollten es offenbar einnehmen. „Dass sich die Hamburger Szene dafür revanchier­en wird, ist so gut wie sicher“, sagt der Experte.

Spannungsg­eladen werden auch die Partien gegen die Ost-Klubs. Union Berlin, 1. FC

und Dynamo Dresden sind allesamt für ihre aggressive Fan-Szene bekannt. Der Insider: „Besonders in Magdeburg gibt es einen harten Kern von gewaltbere­iten Anhängern. Durch die OstWest-Thematik besteht gesteigert­es Konfliktpo­tenzial.“

Natürlich wird es auch friedliche Fußballfes­te für den HSV geben. Mit Arminia Bielefeld pflegt der Klub eine Fanfreunds­chaft. Und bei Spielen in und Co. dürfte die einzige Sorge sein, ob das Stadionper­sonal an der Getränkeau­sgabe auch mit der Bierversor­gung hinterher kommt.

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