Neue Liga, neues Konfliktpotenzial
Bei Derbys mit St. Pauli und Kiel sowie Spielen gegen Ost-Klubs droht Gewalt
Am 3. August beginnt für den HSV die erste Zweitliga-Saison seiner Geschichte. Es warten Fußballfeste, aber auch Problemspiele. Die MOPO hat mit einem Insider der Fan-Szene über das drohende Konfliktpersonal im Unterhaus gesprochen.
Die schlimmen Bilder vom Saisonfinale im Volkspark beim Spiel gegen Gladbach haben sich ins Gedächtnis eingebrannt. Es war der traurige Höhepunkt der Gewalteskalation einiger Hamburger Fan-Chaoten, die seit Jahren für Ärger sorgen.
Beim Blick auf die kommenden HSV-Gegner wird das Konfliktpotenzial nicht geringer. Die Stadtderbys gegen den FC St. Pauli werden Polizei und Verantwortliche bereits Wochen vorher beschäftigen. Die Rivalität der beiden Hamburger Klubs ist leider zuverlässiger Anlass für Gewalteskapaden. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Angriffen beider verfeindeten Parteien.
„Es ist eine Gewaltspirale entstanden“, sagt der Insider der MOPO: „Es gibt täglich Berührungspunkte beider Fanlager. Die Devise ist klar: Dieses Spiel darf nicht verloren werden! Die Polizei wird sich auf viel Arbeit vor und vor allem nach dem Spiel einstellen müssen.“
Kritisch werden auch die Partien gegen Holstein Kiel und den 1. FC Köln. Vergangene Woche hatten maskierte HSVer Fans von Kiel bei einem Amateurspiel attackiert, nun droht auch bei den Zweitliga-Partien Ärger. „2009 kam es in der Kieler Innenstadt zu einem Überfall auf HSV-Fans. Dieser blieb aus Hamburger Sicht bislang ungesühnt“, so der MOPO-Insider: „Zudem pflegt der HSV eine Freundschaft mit Kiels Erzrivalen VfB Lübeck.“
Hamburger Ultras haben auch mit Köln noch eine Rechnung offen. Ende Januar überfielen rund 80 EffzehKrawallmacher das HSVFanhaus in der Holstenstraße, wollten es offenbar einnehmen. „Dass sich die Hamburger Szene dafür revanchieren wird, ist so gut wie sicher“, sagt der Experte.
Spannungsgeladen werden auch die Partien gegen die Ost-Klubs. Union Berlin, 1. FC
und Dynamo Dresden sind allesamt für ihre aggressive Fan-Szene bekannt. Der Insider: „Besonders in Magdeburg gibt es einen harten Kern von gewaltbereiten Anhängern. Durch die OstWest-Thematik besteht gesteigertes Konfliktpotenzial.“
Natürlich wird es auch friedliche Fußballfeste für den HSV geben. Mit Arminia Bielefeld pflegt der Klub eine Fanfreundschaft. Und bei Spielen in und Co. dürfte die einzige Sorge sein, ob das Stadionpersonal an der Getränkeausgabe auch mit der Bierversorgung hinterher kommt.