Das war die Rock-Party des Jahres!
Rock’n’RollfürdieMassen:DieFoo Fighters vor 60 000 euphorischen Fans auf der Trabrennbahn
Beim Blick über das riesige Menschenmeer war sogar ein Superstar wie Dave Grohl mal ausnahmsweise so richtig baff: „Ich glaube, das ist die größte Foo-Fighters-Show, die wir jemals in Deutschland gespielt haben“, rief er den fast 60 000 Fans zu, die gestern auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld die Rockparty des Jahres feierten. Schon beim ruhigen Intro zum ersten Song „Run“dreht die Menge vor der Bühne von der ersten Sekunde an durch. Als sich der Song dann zum wuchtigen Rock-Brett steigert, gibt’s kein Halten mehr.
Und Frontmann Grohl bekommt das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, während er mit seiner blauen Gitarre über die Bühne sprintet, Riffs in die Saiten drischt und sich die Seele aus dem Leib schreit. Wenn James Brown der „hardest-working man in show business“war, hat Grohl beste Aussichten, diesen Titel fürs „Rock-Business“zu bekommen.
„Es wird eine lange Nacht, Motherfuckers“, ruft er. Ein Versprechen, das der 49-Jährige und seine Band Abend für Abend einlösen – unter zweieinhalb Stunden geht bei den Alternative-Rockern nichts, drei Stunden sind keine Seltenheit.
Aufgelockert wird das Hamburger Set mit Solo-Einlagen und längeren Zwischenspielen. „The Pretender“zum Beispiel gibt’s in einer XL-Version mit bluesigem Part und Publikums-Animation: „Mögt ihr Rock’n’Roll-Musik?“fragt Grohl und erntet ein zigtausendfaches „Yeeeeah!“
Zu kompliziert darf’s halt nicht sein, wenn man solche Massen abholen will. Das gilt natürlich erst recht für die Musik. Gern wird den Foo Fighters vorgeworfen, mit „Learn To Fly“, „The Sky Is A Neighbourhood“oder „These Days“gefälligen Konsens-Rock abzuliefern. Aber wenn 60 000 Menschen euphorisch die RockParty des Jahres feiern – was kann daran verkehrt sein?
In „einer Welt, die so geteilt ist“, möchte Grohl unser „Botschafter für die guten Zeiten sein“– und singt zu den Klavierakkorden von John Lennons „Imagine“den Text von Van Halens „Jump“. Ziel erreicht!