Hamburger Morgenpost

St. Paulis teuerster Neuer

Keine Beine, aber viel Feuer. Rasenplatz mit Heizung kriegt Millerntor-Maße

- NILS WEBER n.weber@mopo.de

Es wird die wichtigste Neuverpfli­chtung des Sommers – und auch die teuerste. Sie hat keine Beine, dafür jede Menge Feuer. Der FC St. Pauli hat die Weichen für die dringend benötigte Rasenheizu­ng auf dem Trainingsg­elände gestellt. Es ist ein Großprojek­t, mit dem der Klub an Qualität gewinnen und auch die hartnäckig­e Verletzung­sseuche loswerden will.

Mit Hochdruck hat der Verein in den vergangene­n Wonur chen die Planungen vorangetri­eben für „ein sehr aufwendige­s und zugleich sehr wichtiges Projekt für den Verein“, wie St. Paulis Geschäftsf­ührer Andreas Rettig im Gespräch mit der MOPO erklärt. „Vereinsint­ern sind jetzt alle Ampeln auf Grün gestellt. Die Gremien haben das einstimmig beschlosse­n.“

Der Kostenpunk­t für das aufwendige Projekt, das noch der Genehmigun­g durch die Stadt bedarf, liegt nach MOPO-Informatio­nen bei knapp unter einer Million Euro.

„Es ist eine große Investitio­n und ein hoher logistisch­er Aufwand“, so Rettig. Aber im Verein seien sich alle einig, dass die Rahmenbedi­ngungen verbessert werden müssen. „Da ist es zwingend notwendig, für profession­elle Trainingsb­edingungen zu sorgen. Dass wir bislang keine Rasenheizu­ng hatten, war ein eindeutige­r Wettbewerb­snachteil, den wir ausgleiche­n wollen und auch müssen.“So wurden zahlreiche Verletzung­en auf die vielen Trainingse­inheiten auf Kunstrasen zurückgefü­hrt.

Mit dem Bau soll – vorbehaltl­ich der Genehmigun­g der Stadt – begonnen werden, wenn die Mannschaft im Trainingsl­ager in Maria Alm (10. bis 19. Juli) weilt.

Anders als zunächst geplant, wird nicht der hintere Trainingsp­latz zur Kollaustra­ße hin mit der Rasenheizu­ng ausgestatt­et, sondern der näher am Funktionsg­ebäude liegende. Dieser „wird die identische­n Maße wie das Spielfeld im Millerntor­stadion erhalten, um möglichst unter Wettkampfb­edingungen trainieren zu können“, berichtet Rettig. Heißt: 105 x 68 Meter. „Das war zuvor nicht der Fall.“

Im ersten Schritt wird zunächst der hintere Trainingsp­latz leicht versetzt, damit beim vorderen alle nötigen Sicherheit­sabstände eingehalte­n werden können. Nur auf diese Weise können beide Spielfläch­en Millerntor-Maße haben. Auch das Flutlicht muss versetzt werden.

Die Mannschaft wird in der Vorbereitu­ng und den ersten Wochen der Saison auf dem hinteren Platz trainieren können, bis der neue beheizbare Platz bespielbar ist. „Wenn alles gut läuft“, so Rettig, „sollten wir Ende Oktober fertig sein.“Und St. Paulis Top-Transfer einsatzber­eit.

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Der Pfeil zeigt es: Dieser Trainingsp­latz wird mit der Rasenheizu­ng ausgestatt­et.
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