St. Paulis teuerster Neuer
Keine Beine, aber viel Feuer. Rasenplatz mit Heizung kriegt Millerntor-Maße
Es wird die wichtigste Neuverpflichtung des Sommers – und auch die teuerste. Sie hat keine Beine, dafür jede Menge Feuer. Der FC St. Pauli hat die Weichen für die dringend benötigte Rasenheizung auf dem Trainingsgelände gestellt. Es ist ein Großprojekt, mit dem der Klub an Qualität gewinnen und auch die hartnäckige Verletzungsseuche loswerden will.
Mit Hochdruck hat der Verein in den vergangenen Wonur chen die Planungen vorangetrieben für „ein sehr aufwendiges und zugleich sehr wichtiges Projekt für den Verein“, wie St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig im Gespräch mit der MOPO erklärt. „Vereinsintern sind jetzt alle Ampeln auf Grün gestellt. Die Gremien haben das einstimmig beschlossen.“
Der Kostenpunkt für das aufwendige Projekt, das noch der Genehmigung durch die Stadt bedarf, liegt nach MOPO-Informationen bei knapp unter einer Million Euro.
„Es ist eine große Investition und ein hoher logistischer Aufwand“, so Rettig. Aber im Verein seien sich alle einig, dass die Rahmenbedingungen verbessert werden müssen. „Da ist es zwingend notwendig, für professionelle Trainingsbedingungen zu sorgen. Dass wir bislang keine Rasenheizung hatten, war ein eindeutiger Wettbewerbsnachteil, den wir ausgleichen wollen und auch müssen.“So wurden zahlreiche Verletzungen auf die vielen Trainingseinheiten auf Kunstrasen zurückgeführt.
Mit dem Bau soll – vorbehaltlich der Genehmigung der Stadt – begonnen werden, wenn die Mannschaft im Trainingslager in Maria Alm (10. bis 19. Juli) weilt.
Anders als zunächst geplant, wird nicht der hintere Trainingsplatz zur Kollaustraße hin mit der Rasenheizung ausgestattet, sondern der näher am Funktionsgebäude liegende. Dieser „wird die identischen Maße wie das Spielfeld im Millerntorstadion erhalten, um möglichst unter Wettkampfbedingungen trainieren zu können“, berichtet Rettig. Heißt: 105 x 68 Meter. „Das war zuvor nicht der Fall.“
Im ersten Schritt wird zunächst der hintere Trainingsplatz leicht versetzt, damit beim vorderen alle nötigen Sicherheitsabstände eingehalten werden können. Nur auf diese Weise können beide Spielflächen Millerntor-Maße haben. Auch das Flutlicht muss versetzt werden.
Die Mannschaft wird in der Vorbereitung und den ersten Wochen der Saison auf dem hinteren Platz trainieren können, bis der neue beheizbare Platz bespielbar ist. „Wenn alles gut läuft“, so Rettig, „sollten wir Ende Oktober fertig sein.“Und St. Paulis Top-Transfer einsatzbereit.