Hamburger Morgenpost

„Özil und Gündogan sollen zu Hause bleiben!“

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Käpt’n Schwandt

Ich finde es toll, wie Sie immer wieder Ihre Meinung vertreten, und möchte trotzdem mal voll dagegenhal­ten. Denn meiner Meinung nach verwechsel­n Sie Ursache und Wirkung. Die AfD ist nicht groß geworden, weil es noch so viele Nazis in Deutschlan­d gibt oder wir jetzt plötzlich alle Rassisten geworden sind. Beispiel WM 2006 – alle waren gerne hier und erfreut, wie offen Deutschlan­d ist. Nein, viele Menschen und auch ich sind betroffen und wütend über die völlige Ignoranz der Politik gegenüber den Problemen, die hier nun auftreten. Und dass die AfD bei dem Mord der 14-Jährigen einsteigt, ist doch ganz natürlich! Von den anderen Parteien kommt ja nicht mal Mitgefühl, geschweige denn eine Entschuldi­gung. Jede Woche tote Mädchen, Vergewalti­gung, Messeratta­cken, Gewalttate­n gegen Polizei usw. Wenn wir denen helfen wollen, die unsere Hilfe wirklich brauchen, dann muss es Quoten geben.

Carsten Kramer

G-7-Gipfel

Der G-7-Gipfel ist wohl eher eine Zusammenst­ellung der Zerrissenh­eit. Auch hier gilt Besonnenhe­it! Chancen, die sich bieten, sollten auch als solche erkannt werden.

J. Rolff

Dann eben nicht! Es ist ja nicht so, dass die Welt untergeht und Trump triumphier­end die Faust auf dem Olymp gen Zeus streckt und ihm sein heimlicher Buddy Putin zur Seite tritt! Dann sollten wir auch unsere Zelte in den USA abbrechen. Niemand in den USA wird gezwungen, Produkte aus dem Ausland zu kaufen. Nein, sie machen es, weil sie es wollen, und es war schon immer so, dass die Nachfrage den Markt regelt.

M. Haack, Dassendorf

Es gibt nur Gutes vom G-7-Treffen zu berichten. Donald Trump twittert sich ins Abseits, die G6 halten sich an die Vereinbaru­ngen und das Wichtigste kommt zum Schluss: eine neue Weltwirtsc­haftsordnu­ng an den USA vorbei, zusammen mit dem Rest der Welt. Wird aber auch Zeit. Daniel Hope

Die Weltpoliti­k wird bestimmt von Wutausbrüc­hen, cholerisch­en Tweets und von beliebig wechselnde­n Entscheidu­ngen machtbeses­sener Borderline­r. Wann werden wir endlich erlöst von den Trumps, Erdogans und Putins?

Peter Schloßer

Donald Trump ist das, wofür es in Bayern ein zutreffend­es Wort gibt: Er ist eine Zwiederwur­z. Dabei steht das „Zwieder“für konträr zur üblichen Denke und das „Wurz“für fest und unbeugsam wie eine Wurzel. Man kann zu Zwiederwur­zen stehen, wie man will. Man kann sie beschimpfe­n, nicht ernst nehmen, belächeln, was auch immer. Nur eins darf man nie: sie unterschät­zen. Michael Maresch, München

Gündogan und Özil

Sich mit dem Autokraten Erdogan fotografie­ren zu lassen, war dumm, falsch und zeugte von Gleichgült­igkeit gegenüber gesellscha­ftlichen Standards. Es ist meines Erachtens jedoch nicht fair, dass Ilkay Gündogan, der sich der Kritik mutig gestellt hat, beim Länderspie­l gegen Saudi-Arabien erneut die volle Wucht deutscher Wut zu spüren bekam. „Wer ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein.“Mesut Özil hingegen hat sich bis dato jedem Interview verweigert und gibt in dieser Affäre ein denkbar schlechtes Bild ab. Man könnte sein Verhalten auch als schlichtwe­g feige bezeichnen. Der Bundestrai­ner sollte darüber nachdenken, ihn zu ersetzen. Alfred Kastner, Weiden

Erwachsene Menschen, die einen faschistis­chen Diktator unterstütz­ten,

Wann werden wir endlich erlöst von den Trumps, Erdogans und Putins dieser Welt? Peter Schloßer

haben in der deutschen Nationalma­nnschaft nichts zu suchen. Alle Werte, die der DFB in Sachen Toleranz und Anti-Rassismus verkörpern will, sind damit obsolet und nicht mehr glaubhaft. Niemand hat anderen Menschen vorzuschre­iben, wann sie pfeifen dürfen. So etwas ist undemokrat­isch und unverschäm­t. Es gibt nur eine Lösung, wie Deutschlan­d normal bei dieser WM auftreten könnte: Die beiden Spieler bleiben zu Hause.

Jörg Kirschstei­n, Marienthal

Kiez als Weltkultur­erbe

Die Anwohner auf St. Pauli sollen sich also nach dem Willen von Olivia Jones, Falko Droßmann und anderen zukünftig als Teil des immateriel­len (Welt-)Kulturerbe­s fühlen dürfen. Warum? Damit sie die Touristens­tröme, Junggesell­enabschied­e und die zahlreiche­n Events, die weiter zunehmende Gentrifizi­erung, das „Cornern“und den Uringestan­k leichter und selbstbewu­sster ertragen können?

Wolfgang Kirmse, Neustadt

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