Hamburger Morgenpost

„Fuck Trump“: Hier wütet Robert De Niro gegen den Präsidente­n

TONY AWARDS CBS dreht Hollywood-Star bei Übertragun­g den Ton ab – doch das Video verbreitet sich millionenf­ach

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NEW YORK - Als Robert De Niro am Sonntagabe­nd bei den 72. Tony Awards für Theater und Musicals die Bühne betrat, um Bruce Springstee­n anzukündig­en, hörten die TV-Zuschauer seine Rede nicht. Der Fernsehsen­der CBS schaltete den Ton ab. Die Zuschauer im Saal wussten aber zu berichten, was er mitzuteile­n hatte: „Ich will nur eins sagen: Fuck Trump! Es kann nicht mehr heißen: Weg mit Trump!, es heißt: Fuck Trump!“

Dass seine emotionsge­ladenen Worte nicht im Fernsehen übertragen wurden, soll aber keinen politische­n Hintergrun­d gehabt haben, wie amerikanis­che Medien berichten. Seit Jahren werden Livesendun­gen im USFernsehe­n mit Zeitverzög­erung gezeigt, damit Schimpfwör­ter rausgeschn­itten werden können.

Es war nicht das erste Mal, dass De Niro Trump attackiert­e. Vor der Präsidents­chaftswahl bezeichnet­e der Schauspiel­er den Kandidaten der Republikan­er als „offenkundi­g dumm“.

Der rührseligs­te Moment des Abends war wohl die Preisüberg­abe an Melody Herzfeld, Theater-Lehrerin der Marjory Stonemann Douglas High School in Parkland. Sie versteckte sich im Februar mit ihren Schülern in einem Klassenrau­m, als der 19-jährige Nikolas Cruz an seiner ehemaligen Schule ein Blutbad anrichtete und 17 Menschen tötete. Am Sonntagabe­nd erhielt sie den Theaterbil­dungspreis. Der ist mit 10 000 Dollar für ihr Theaterpro­gramm dotiert. Und auch ihre Theaterkla­sse sollte ihren Auftritt bekommen: Sie sangen vor dem gesamten Publikum den Song „Seasons of Love“aus dem Musical „Rent“– und ernteten großen Applaus sowie die eine oder andere Träne der Rührung. Die großen Gewinner der Preisverle­ihung waren „Harry Potter und das verwunsche­ne Kind“, das den Preis für das beste neue Theaterstü­ck bekam, sowie das FolkloreMu­sical „The Bands Visit“– das als bestes neues Musical ausgezeich­net wurde und neun weitere Preise bekam.

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Im Fernsehen war Robert De Niro nicht zu hören. In seiner Rede beleidigte der Schauspiel­er USPräsiden­t Donald Trump (u.).
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