Lily Allen: Vier Jahre Suff, Sex & Drogen
Die Sängerin redet offen über ihre schwerste Zeit
Kaum eine sang in den letzten Jahren so herrlich selbstironisch über die Schattenseiten des Pop-Business. Was kaum jemand ahnte: Lily Allen (32, „Fuck You“) stürzte sich auch mit Haut und Haaren hinein ins wilde Leben. Im MOPO-Interview spricht die britische Sängerin offen über die schwersten vier Jahre ihres Lebens – voller Suff, Drogen und (bedeutungslosem) Sex. Sie kosteten sie die Ehe.
In einem ihrer größten Hits, „The Fear“(auf Deutsch: „Die Angst“) singt sie: „I don’t know what’s right and what’s real anymore.“Jetzt wird klar: Lily Allen wusste auch im echten Leben lange nicht mehr, was richtig und was real ist.
Nach dem Welt-Erfolg ihres Albums „Sheezus“2014 ließ sie sich gehen. „Da geriet ich aus der Kontrolle, auch sexuell. Ich war noch mit meinem Mann zusammen. Aber ich war sehr promiskuitiv.“
Sie betrog Sam Cooper, den Vater ihrer Töchter Ethel (6) und Marnie (5), von dem sie heute getrennt lebt, ging ständig fremd. „Um Leere irgendwie zu füllen, schlief ich mit anderen Männern. Aus Verzweiflung. Ich war deprimiert wegen meiner Musik, die mir nicht gefiel. Ich aß nicht mehr gescheit, weil ich mich unter Druck gesetzt fühlte, was das Schönheitsideal als sogenannter Popstar anging. Und ich trank eine Menge. Ich fühlte mich beschissen in Gesellschaft. Ich war fürchterlich einsam und traurig. Ich trank schon frühmorgens.“
Außerdem kokste sie, erklärt sie offen – und dachte an noch härtere Drogen. „Meine Mum hat Heroin genommen. Ich fragte sie, wie sich das anfühlt, und sie sagte: ,Als wenn du auf einer mit Honig überzogenen Wolke sitzt.‘ Ich dachte nur: ,Oh, das hört sich nett an.‘ Aber mir war damals schon klar, dass man besser die Finger davonlässt.“
Wie zog sie sich aus der Krise? „Musik. Therapie. Aufhören zu trinken. Aufhören zu koksen. Heimgehen.“
Ihre Ehe blieb trotzdem auf der Strecke. „Ich habe gekämpft, aber ich habe mich nicht so verhalten, wie man das tun sollte, wenn man verheiratet bleiben möchte.“Jetzt versucht sie den Neuanfang. Beruflich – mit dem neuen Album „No Shame“. Und privat, indem sie mit ihrem Ex Frieden schloss. „Das ist mir wichtig, gerade wegen unserer Mädchen.“Eine neue Liebe sei aber nicht in Sicht. „Im Moment sehe ich da keinen Bedarf.“Wie geht’s ihr heute? „Ich bin bis auf Weiteres zufrieden. Das reicht mir gerade voll und ganz.“