Küsst Iuliana († 15) hier ihren Mörder?
Ex-Freund (17) hat sich der Polizei gestellt
VIERSEN - Der Casino-Garten ist eine grüne Idylle mitten in der nordrheinwestf lischen Stadt Viersen. Doch am Montagnachmittag wurde der Park zu einem Albtraum-Ort. Hier wurde die 15-jährige Iuliana R. niedergestochen (MOPO berichtete). Blutüberströmt rief sie noch um Hilfe, doch die kam zu spät, das Mädchen starb wenig später im Krankenhaus. Gestern stellte sich ein 17Jähriger der Polizei. Er soll der Freund von Iuliana gewesen sein. Und den Mord angekündigt haben.
Der gebürtige Bulgare aus Viersen kam in Begleitung seiner Rechtsanwältin auf eine Polizeiwache in Mönchengladbach. „Jetzt wird abgeklärt, ob er etwas sagen will“, sagte eine Polizeisprecherin. Die aus Rumänien stammende Iuliana R. war ein außergewöhnlich hübsches Mädchen. Und sie war sich ihrer Attraktivität bewusst. Seit 2016 war sie mit dem 17-jährigen Matyu K. liiert. Eine Beziehung, die zuletzt in die Brüche gegangen zu sein schien. Denn wie die MOPO erfuhr, wollte sich die junge Rumänin offenbar von ihrem Freund trennen. Doch der grenzenlose Besitzanspruch von Matyu K. ließ das nicht zu.
Das legt die Aussage eines Bekannten des Paares nahe. Marcel F. hatte vor einiger Zeit von einer Freundin eine Sprachnachricht auf sein Handy geschickt bekommen. Darin ist Matyu K. zu hören. Er kündigt darin den Mord an Iuliana R. an: „Ich stech’ sie ab“, habe er gesagt, berichtet Marcel F. der MOPO.
Chefermittler Ingo Thiel, Leiter der eingesetzten Mordkommission der Mönchengladbacher Polizei, hat das Handy von Marcel F. zur Beweissicherung beschlagnahmt.
In den Morgenstunden hatte die Polizei den gesamten Casino-Garten mit Metalldetektoren nach der Tatwaffe abgesucht. Als die Eltern von der Polizei zum Tatort geführt wurden, soll die Mutter unter Tränen zusammengebrochen sein.
Zeugen hatten nach der Tat einen jungen Mann beschrieben, der vom Tatort gef üchtet sein soll. Das führte dazu, dass zunächst ein 25-Jähriger unter Verdacht geriet, der, als er kontrolliert wurde, davonrannte. Doch nachdem er sich später selbst der Polizei gestellt hatte, war klar: Er f üchtete, weil er Drogen bei sich hatte.
Die Tat sei nicht mittelbar, aber von einer Reihe von alkoholisierten Parkbesuchern beobachtet worden, „die als Zeugen eine zweifelhafte Qualität haben“, sagte Staatsanwalt Stefan Lingens. So sei zunächst in falsche Richtungen ermittelt worden.