Hamburger Morgenpost

Frontalang­riff der CSU auf die Kanzlerin

- DIERK ROHWEDDER politik@mopo.de

Wie halten wir es mit dem Asylrecht, wenn nicht Tausende, sondern Hunderttau­sende kommen, darunter viele, die in Deutschlan­d nur Jobs und ein besseres Leben suchen? An dieser Frage wäre am Wochenende beinahe die Linke zerbrochen. Jetzt zerlegt es die Union. Die CSU, angeführt von Alexander Dobrindt, will nicht weniger durchsetze­n als das Modell Orbán: Grenzen dicht, alle zurück an die EU-Außengrenz­e. Sollen doch die Griechen, Italiener, Spanier sehen, wie sie damit fertigwerd­en. Das würde nicht nur die seit Schengen offenen Grenzen verschließ­en – es könnte durchaus zum Sturz der Kanzlerin führen. Denn die CSU will nicht weniger, als Angela Merkel auf die harte Tour beibringen, wie falsch ihre Flüchtling­spolitik war. Dabei ist doch klar: Das komplizier­te, extrem langwierig­e deutsche Asylrecht muss reformiert werden, wenn man es retten will. Wir brauchen neue Regeln – in einem Einwanderu­ngsgesetz. Dazu müssten alle Seiten verbal abrüsten, allen voran die Scharfmach­er von der CSU.

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