Hamburger Morgenpost

Tunesier hatte Supergift Rizin in der Wohnung

SEK-Einsatz: Terror-Verdacht in Köln

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KÖLN - Terror-Verdacht in Köln: Ein Sondereins­atzkommand­o hat gestern in Chorweiler einen 29-jährigen Tunesier festgenomm­en. Die MOPO erfuhr aus Ermittlerk­reisen, dass bei ihm Rizin gefunden wurde, der drittgifti­gste Stoff der Welt – 25 000-mal tödlicher als Strychnin.

Um 20 Uhr schlugen die Ermittler zu. Der Staatsschu­tz hatte im Vorfeld Hinweise erhalten, dass der Verdächtig­e in seiner Wohnung mit hochgiftig­en Stoffen hantieren würde. Wie viel Rizin die Ermittler tatsächlic­h entdeckten, ist noch nicht bekannt. Ein Milligramm davon reicht aus, um einen erwachsene­n Menschen zu töten. Der Stoff wird aus den Samen der gleichnami­gen Rizinus-Pflanze gewonnen.

Die vier minderjähr­igen Kinder sind entgegen ersten Äußerungen der Polizei nicht in Obhut der Stadt Köln genommen worden. Da die Generalbun­desanwalts­chaft nicht gegen die Ehefrau des Tunesiers, sondern ausschließ­lich gegen ihn ermittelt, konnte die Frau mit ihren Kindern noch in der Nacht wieder entlassen werden.

Der Tatverdäch­tige soll erst im November 2016 nach Deutschlan­d eingereist sein. Er galt als unauffälli­g und war polizeilic­h nicht in Erscheinun­g getreten.

Der Staatsschu­tz hatte ihn erst nach dem Hinweis „auf dem Schirm“. Danach wurde er von einem Mobilen Einsatzkom­mando (MEK) observiert und von SEK-Beamten nun festgenomm­en, um Gefahren abzuwehren.

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SEK Beamte mit Atemschutz­masken verlassen das Hochhaus.

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