In Eppendorf brutzelt Deutschlands älteste Food-Bloggerin – und lädt Fremde zu sich zum Abendessen
verwöhnte. Das war früher. Heute ist sie Food-Bloggerin und kocht neuerdings bei YouTube mit Charme, Witz und Fachwissen ihre junge Konkurrenz ab. Die Videos werden in ihrer eigenen Küche produziert.
Dabei wollte „Momo“, wie Freunde sie nennen, eigentlich nie ihre Herdgeheimnisse preisgeben. Warum also jetzt doch? Sie lacht wie ein junges Mädchen. „Weil ich jahrelang nach Rezepten gefragt wurde, will ich sie jetzt weitergeben. Ich kann sie ja nicht mitnehmen...“, sagt sie und blickt gen Himmel.
Das Problem: „Eigentlich koche ich aus der hohlen Hand, ohne Rezept. Für Gramm, Kilo und Temperaturangaben am Herd muss ich mich sehr disziplinieren. Aber das brauchen die Leute ja, um die Gerichte nachzukochen.“Schritt für Schritt erklärt sie, wie Vitello Tonnato, Schnitzel, Applecrumble und Co. perfekt gelingen. Bodenständige Gerichte mit Leckerschmecker-Faktor.
Die Eppendorferin bekocht bei sich auch völlig fremde Gäste. Sie sagt: „Mit 76 dachte ich noch, ich könne eigentlich mal in Rente gehen – und habe mich aus dem Catering-Geschäft verabschiedet. Dann habe ich festgestellt, dass das bisschen Haushalt mir nicht genug ist. Da ich privat für das Kinderkrebs-Projekt ,Waldpiraten’ gespendet habe, dachte ich: Ich kann doch einfach Leute bei mir empfangen, sie bekochen und mit den Erlösen Gutes tun.“ Über ihren Blog (monikafuchs-kocht.de) kann man sich anmelden.
Tolle Kochrezepte, super Lebenskonzept: „Essen ist für mich Wolllust! Meine Leidenschaft hält mich jung. Ich kann mir gar nicht erlauben, nur vor der Glotze zu hocken und den Kopf blöd werden zu lassen. Ich muss mir immer wieder neue Gerichte einfallen lassen – besser kann man sein Hirn nicht massieren.“