Dressman trifft auf Eisenmann
Nach spanischem Trainer-Chaos: „Furia Roja“im Duell mit Portugal. „CR7“will gegen Hierro seinen WM-Fluch besiegen
„Hierro“– das bedeutet übersetzt: Eisen. Kann es da Zufall sein, dass der neue spanische Nationaltrainer – früher eisenharter Abwehrspieler bei Real – genau diesen Nachnamen trägt? Fest steht jedenfalls: Nach der Chaos-Entlassung von Coach Julen Lopetegui brauchen Fernando Hierro und seine Spanier heute Nerven aus Stahl, um zum WM-Auftakt gegen Europameister Portugal und Cristiano Ronaldo zu bestehen.
Sie haben ein gutes Verhältnis, der portugiesische Superstar und die Real-Legende auf der spanischen Trainerbank. Hierro war einer der ersten, die sich zu Wort meldeten, als die Madridista Ronaldo 2014 auspfiffen und ihm nach einem verweigerten Querpass auf Alvaro Morata vor dem Tor Egoismus vorwarfen. „Solche Dinge passieren im Spiel, das ist nichts Dramatisches“, verteidigte der früher knallharte De-
fensiv-Spezialist „CR7“. „Wir wissen alle, wie wichtig Cristiano ist“, sagte Hierro damals. Im vergangenen Jahr setzte er sich dafür ein, dass der Portugiese den Ballon d'Or gewinnt. „Wenn ich abstimmen dürfte, hätte Cristiano sicher meine Stimme. Er ist der beste der Welt, es ist ein Vergnügen, ihn bei Real zu sehen“, sagte Hierro Ende 2017.
Mit dem Vergnügen dürfte es spätestens dann vorbei sein, wenn der Stürmerstar seinen WM-Fluch besiegt. Bisher hat Cristiano Ronaldo bei drei Weltmeisterschaften erst drei Tore geschossen. Das soll sich ändern. „Wir werden dasselbe tun wie 2016: bis zum Ende kämpfen und sehen, was passiert“, kündigte Ronaldo an. Klingt nicht gerade, als wolle der Dressman gegen seinen Unterstützer Gnade walten lassen.
➤ Portugal: 1 Rui Patricio – 21 Cédric, 3 Pepe, 6 Fonte, 5 Raphael – 8 J. Moutinho, 14 William– 11 Bernardo, 10 J. Mário – 9 André Silva, 7 Ronaldo
➤ Spanien: 1 de Gea – 4 Nacho, 3 Pique, 15 Ramos, 18 Jordi Alba – 5 Busquets, 21 Silva, 6 Iniesta – 22 Isco, 19 Diego Costa, 20 Asensio
➤ SR: Rocchi (ITA)