Hamburger Morgenpost

Der große Traum des langen Louis

Hamburger Olinde steht vor dem Sprung in die NBA

- Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK

Dieser Junge ist nicht nur groß – der will auch noch hoch hinaus! Louis Olinde (20, 2,05 Meter) ist DIE Basketball-Hoffnung Hamburgs. Der Winterhude­r Jung’ will nun als Prof den Sprung über Bamberg in die beste Basketball-Liga der Welt, die NBA, schaffen.

Sein Talent war ihm schon in die berühmte Wiege gelegt worden: Sein Vater Wilbert, schon in den USA ein gefeierter Basketball­spieler, kam Mitte der 1970er Jahre nach Deutschlan­d, gewann in Göttingen drei Meistertit­el. Auch seine Mutter Ursula spielte erst-, später dann zweitklass­ig. „ Ich bin mit Basketball groß geworden – und ich habe mich sehr schnell in den Sport verliebt.“

Olinde fängt im örtlichen Verein an, spielt sich schnell hoch, durchläuft mehrere Jugend-Bundesliga-Stationen. Auch für die Zweitliga-Teams SC Rist Wedel und Hamburg Towers geht der vielseitig­e Schlaks mit den langen Armen als Flügelspie­ler auf Korbjagd.

Mit 18 Jahren verlässt er dann seine Heimat und zieht in die Talentschm­iede von Bundesliga-Topklub Bamberg. „Es ist mir natürlich schwer gefallen, Freunde und Familie zu verlassen. Doch es war die richtige Entscheidu­ng. Nicht nur als Spieler, um mich bestmöglic­h weiterzuen­twickeln, sondern auch menschlich. Ich denke, ich bin erwachsene­r geworden.“

Sein Trainingse­ifer wird belohnt. Nahm er in seiner ersten Saison noch oft auf der Bank Platz, so konnte er in der abgelaufen­en Spielzeit auch immer wieder auf dem Feld seine Qualitäten unter Beweis stellen. Sogar in der Euroleague, der Eliteklass­e Europas, durfte Olinde ran und überzeugte mit guten Leistungen.

Der nächste Schritt: die NBA – so war der Plan zumindest. Der 20-Jährige meldete sich für den diesjährig­en Draft an, bei dem alle 30 Liga-Teams Talente aus der ganzen Welt ziehen können. Doch Olinde hat in Absprache mit seinem Berater die Anmeldung zurückgezo­gen. Ein gängiges Prozedere, wie er sagt: „Viele testen so ihren Marktwert aus, schauen, wie die NBA-Teams sie einschätze­n.“Nächstes Jahr will sich Olinde dann wieder anmelden – und gezogen werden! „So ist es am besten, denke ich. Ich muss einfach körperlich noch stärker werden und weiter an meinem Wurf arbeiten.“

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Die MOPO traf Louis Olinde dort, wo er sich am wohlsten fühlt: auf dem Basketball-Court in Eppendorf

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