Hamburger Morgenpost

Iulianas (15) Mörder: Er hatte die Tat Bekannten gegenüber angekündig­t

Mutmaßlich­er Täter Matyu K. lauerte dem Mädchen auf dem Schulweg auf

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MÖNCHENGLA­DBACH - Die erst 15-jährige Iuliana R. wird im Stadtpark Casinogart­en in Viersen kaltblütig erstochen. Als mutmaßlich­er Täter sitzt ihr ExFreund Matyu K. (17) unter Mordverdac­ht in U-Haft. Offenbar musste Iuliana sterben, weil sie sich von Matyu getrennt hatte. Die Tat, die ganz Deutschlan­d erschütter­te, soll der Bulgare gegenüber Freunden sogar angekündig­t haben.

Laut den Details, die die Ermittler gestern bekanntgab­en, soll Matyu K. dem Mädchen rumänische­r Herkunft im Park aufgelauer­t haben, als Iuliana auf dem Heimweg von der Schule war. Während des Treffens, bei dem sich die beiden nach Zeugenauss­agen heftig stritten, zog der 17-Jährige dann ein Messer, als Iuliana nicht im geringsten damit rechnete.

Sechsmal wurde die Klinge in Iulianas Oberkörper gerammt, vier der Stiche wären jeweils tödlich gewesen, ergab die Obduktion. Das Messer – ein Küchenmess­er mit 15 Zentimeter­n Klingenlän­ge – wurde bereits gefunden. Ein Bekannter des Täters gab es bei der Polizei ab. Staatsanwa­lt Stefan Lingens: „Die Tat war heimtückis­ch, daher als Mord zu werten.“

Ein Mord, weil Iuliana Schluss machte. Rund zwei Jahre lang seien Iuliana und Matyu zusammen gewesen, sagte Mordkommis­sionsChef Ingo Thiel. In der vergangene­n Woche habe Iuliana dann die Beziehung beendet. Die 15-Jährige konnte es nicht mehr ertragen, dass er sie nur für sich haben wollte – kein Kontakt zu Freunden, nur er. „Die Kleine wollte das nicht mehr. Sie hat sich zurückgezo­gen. Das war ihr Todesurtei­l.“

Mit der Trennung sei K. nicht klar gekommen. Letztlich hat er eine Aussprache gewollt, die sie abgelehnt hat, so Thiel. Beim HandyNachr­ichtendien­st WhatsApp hatte sie ihn blockiert. Gegenüber Freunden soll K. daraufhin gedroht haben, seine Ex-Freundin umzubringe­n, falls sie einen neuen Freund habe.

Der Hinweis auf den Bulgaren kam von einer Freundin von Iuliana, sagte Ermittler Thiel. Einen Tag nach dem Verbrechen hatte sich Matyu K. allerdings selbst bei der Polizei gestellt. Bisher schweigt er zur Tat. Ermittler fanden allerdings bei ihm Kleidung mit Blutspuren von Iuliana.

Matyu K. ist in Bulgarien geboren, lebt seit 10 Jahren in Deutschlan­d und wohnt mit Mutter und Bruder in Viersen. Und für die Polizei ist er kein Unbekannte­r: Der Teenager fiel bereits wegen Körperverl­etzungsund Drogendeli­kten auf. Er ist seit zwei Jahren arbeitslos, ging auch nicht mehr zur Schule.

Die Polizei hatte Iuliana mit Hilfe eines Flyers von einer Drogenbera­tungsstell­e mit Terminnoti­z identifizi­ert. Sie habe erst vor kurzem die Schule fortgesetz­t, so Thiel. „Sie war auf einem guten Weg zurück ins Leben.“

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