Janßens Aufstieg
EX-COACH Künfig 1. Liga in Wolfsburg
Das Dasein hält hier und da schon unterhaltsame Dinge parat. Vor allem dann, wenn man sie am wenigsten auf dem Zettel hat. Da war Olaf Janßen nach seinem Engagement beim FC St. Pauli in seine Kölner Heimat zurückgekehrt, hatte bei Regionalligist Viktoria einen Cheftrainer-Job angetreten mit dem Ziel, den Klub in die 3. Liga zu führen – da steigt der 51-Jährige plötzlich in die Bundesliga auf: Janßen wird Co von Bruno Labbadia beim Vf Wolfsburg .
„Da habe ich überhaupt nicht mit gerechnet“, sagte Janßen im Gespräch mit der MOPO. Gerade befand er sich im Solo-Urlaub in Spanien, um die Zeit beim Vf Stuttgart (Juni bis November 2016) und auf St. Pauli (November 2016 bis Dezember 2017) aufzuarbeiten („Das waren schon intensive Jahre“) – und dann „hat mich der Bruno angerufen“. Labbadia und Janßen kennen sich bereits seit langer Zeit, kickten in der Saison 1994/95 gemeinsam für den 1. FC Köln. „Wir standen immer in engem Kontakt, haben uns auch in den vergangenen Jahren immer wieder ausgetauscht“, erzählte Janßen der MOPO.
Trotzdem brauchte es ein paar Tage, um zu einer Entscheidung zu gelangen. Gespräche mit der Familie, die ihren Ehemann und Vater endlich mal in Köln für sich hatte, und mit Viktoria standen an. Von beiden bekam Janßen schließlich Grünes Licht, auch wenn im Verein „alle vom Stuhl gefallen sind, inklusive der Mannschaft“. Die hatte er für die kommende Serie bereits zusammengestellt, für heute ist der Trainingsauftakt festgelegt worden ...
Glückwünsche gab’s auch aus Hamburg. „Der Kontakt ist noch nicht abgebrochen, war ungewöhnlich eng“, sagte Janßen über seine Beziehung zum FC St. Pauli. Eventuell kann er sich mit einem seiner künftigen Spieler über den Kiezklub austauschen: Daniel Ginczek steht angeblich vor einem Wechsel nach Niedersachsen. „Ich kenne ihn ja schon aus meiner Zeit in Stuttgart, er ist ein überragender Typ“, schwärmt Janßen. Noch ist der Deal allerdings nicht fix.